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Geschnatter von der Stange

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BAU EINER ENTENBRUTHILFE

Bruthilfen für Enten sind an deckungsarmen oder stark von Besuchern frequentierten Teichen eine wertvolle Hilfe. Dabei sollte das Häuschen lange vor der Reihzeit „auf der Stange stehen“.

Jörg Rahn

Foto: Jörg Rahn

Frisch angelegte Teiche und Tümpel bieten in der ersten Zeit nach ihrem Entstehen wenig Deckung und Brutmöglichkeiten für unsere heimischen Enten. Will man sie an die neu entstandenen Wasserflächen binden, ist das Aufstellen von Entenbruthäusern eine geeignete Maßnahme. Mit zunehmender natürlicher Vegetation werden sie für die Enten allerdings immer unattraktiver. Die Bruthäuser können aber auch an bereits seit Jahren bestehenden Teichen aufgestellt werden, denn in der frühen Legezeit der Enten ist die Begrünung noch spärlich. Die Deckung durch die gerade im Wachstum begriffenen Pflanzen, wie Rohrkolben und Schilf, ist oft noch nicht ausreichend, um die Gelege vor den Fressfeinden zu schützen. Zusätzliche Brutplätze sollten durch das Aufschichten von Reisighaufen aus den auf den Stock gesetzten Büschen und Bäumen geschaffen werden.

Da Enten ihren Brutplatz sehr zeitig im Frühjahr aussuchen, muss das Häuschen im Spätherbst oder Winter aufgestellt sein. Für unser Entenbruthaus rammen wir zunächst eine Eisenstange etwa 50 bis 60 Zentimeter in den Teichboden. Am Boden unserer Bruthilfe befindet sich eine zusätzliche Eisenstange, die in die erste geschoben wird. Mit einer Schraube durch beide Stangen arretiert man das Ganze. Die glatte Eisenstange und die weit überstehende Grundplatte sollen das Eindringen von Ratten verhindern.

Die Länge der Eisenstange richtet sich nach den zu erwartenden Frühjahrshochwässern und der Beschaffenheit des Teichgrundes. Je nach Wasserstandsschwankungen kann es nötig sein, das Bruthaus bis zu einem Meter über die Wasseroberfläche hinaus ragen zu lassen, damit es im Frühjahr nicht bei höheren Pegeln überflutet wird.

Unsere Nisthilfe kommt dem Sicherheitsbedürfnis der brütenden Ente entgegen. Die seitliche Lattung ermöglicht es der Ente, durch die offenen Zwischenräume zu äugen, so dass sie jeden sich nähernden Feind bemerkt. Gleichzeitig ermöglichen die Zwischenräume einen Temperaturausgleich im Innern und sorgen für die nötige Luftfeuchtigkeit.

Die Skizze eines Dachträgers mit Auskerbung für den Eingang (D1, D7). Für D2 bis D6 gelten bis auf das Aussägen dieselben Maße und Winkel.

Wir beginnen den Bau der Entenbruthilfe mit dem Zurechtsägen der Grundplatten A. Hierzu zeichnen wir auf eine 2,2 Zentimeter dicke Spanplatte einen Kreis mit dem Radius von 22 Zentimetern. Mit Hilfe einer Säge sägen wir diesen Kreis aus der Platte. Anschließend tragen wir mit dem Zirkel jeweils 19 Zentimeter auf dem Kreisbogen ab. Danach verbinden wir die Punkte (nacheinander) mit einer Geraden. Es entsteht eine siebeneckige Grundplatte auf der Spanplatte, die im Anschluss ausgesägt wird. Damit die später anzubringende Eisenstange nicht aus der Platte ausbrechen kann, schrauben wir eine weitere Grundplatte B (44x44x2,2 Zentimeter), die in unserem Fall aus zwei Brettern besteht, auf die Spanplatte A und sägen sie anschließend so ab, dass sie mit deren Seiten abschließt.

Als erstes sägt man sich die Grundplatte zurecht und fixiert die untersten Hölzer, die vorher seitlich abgeflacht werden, damit sie bündig zueinander stehenFoto: Jörg Rahn

Im nächsten Schritt schrauben wir die sieben seitlich abgeschrägten Seitenbretter C (20x10x1,2 Zentimeter) auf die Seiten der Grundplatte. Als Dachträger benutzen wir sieben Kanthölzer D, die aus Dachlatten geschnitten werden. Diese 30 Zentimeter langen Träger schrauben wir in die Ecken der Seitenbretter. Die 6 Zentimeter breite Seite der Träger zeigt dabei zum Inneren des Bruthauses. Damit der Einstieg in das Haus ungehindert vonstatten geht, sägen wir aus dem Ständer D1 und D7 einen Sparren aus, der bis zur Mitte reicht (siehe Skizze rechts oben). Die Auskerbung schließt oben und unten mit den Seitenbrettern C und E ab.

 

Das Zuschneiden der Dachträger erfordert ein wenig handwerkliches Geschick, damit man sie gut in die Ecken einpassen kann. Foto: Jörg Rahn

Nachdem die Dachträger verschraubt worden sind, beginnen wir mit dem Verkleiden der Seiten. Hierzu verwenden wir die Seitenbretter E (20x4x1,2 Zentimeter). Die an dem Einstieg anliegenden Bretter schrägen wir nur an einer Seite ab, alle anderen an beiden Seiten. Jeweils vier Seitenbretter verbinden zwei Dachträger im gleichen Abstand miteinander. Die Einstiegsseite wird zum Dach hin mit dem Brett F (20x5x1,2 Zentimeter) abgeschlossen. Das Dach G (56x56x2 Zentimeter) wird genau wie die Grundplatte A aus einem Kreis ausgesägt, der aber einen Radius von 28 Zentimetern hat. In unserem Fall handelt es sich dabei um eine Sperrholzplatte, die später gestrichen wird. Nachdem wir die Dachplatte festgeschraubt haben, müssen wir noch das Einstiegsbrett H (50x19x2 Zentimeter) unterhalb des Einstieges an die Grundplatte schrauben und zwar so, dass das Brett 35 Zentimeter unterhalb des Hauses hervorschaut.

Das fast fertige Entenbruthaus muss natürlich noch in den Teich. Am sichersten geht das mit einer Wathose. Erst die Bodenstange eingeschlagen, dann die Nisthilfe samt angeschweißtem Rohr aufstecken und beide Eisenrohre mit einer Schraube verbinden. Foto: Jörg Rahn

Zum Abschluss befestigen wir noch das Rohr (60 Zentimeter lang, Durchmesser 3 Zentimeter), das an einem Flacheisen angeschweißt ist, an der Unterseite der Grundplatte. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Halterung in der Mitte sitzt. Damit ist das Entenbruthaus fertiggestellt und kann mit einem Holzschutzmittel angestrichen werden. Das Anflugbrett zeigt beim Aufstellen nach Südosten. Da Enten kein Nestmaterial eintragen, polstern wir den Boden mit Grassoden und Schilf. Damit ist das Entenbruthaus bezugsfertig.


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