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Niedersachsen: Erste Wolfsentnahme angeordnet

1943


Zum ersten Mal seit der Wiederausbreitung des Wolfs in Deutschland wurde die Entnahme eines der Großräuber angeordnet.

Ausgerechnet die grüne Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Almut Kottwitz, musste diese Entscheidung treffen, nachdem der vom Truppenübungsplatz Munster stammende und in der Vergangenheit mehrfach auffällige Wolf MT6 nun so aufdringlich geworden war, dass er zur Gefahr für die Allgemeinheit wurde. Jüngste Vorfälle ereigneten sich am Wochenende im Landkreis Celle: Mehrfach lief der Wolf hinter Spaziergängern mit Hunden her und attackierte die Hunde teilweise so aggressiv, dass sie tierärztlich behandelt werden mussten. Von Menschen ließ er sich dabei nicht verscheuchen.
Der Wolf, auch unter dem Spitznamen „Kurti“ bekannt, hatte bei Nahbegegnungen mit Spaziergängern am Wochenende und am Montag eine auffällige Distanzlosigkeit gezeigt, sodass Kottwitz jetzt notgedrungen die Reißleine zog. Mitarbeiter des Wolfsbüros aus dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hatten den Ablauf vor Ort untersucht. Laut Umweltministerium soll der Wolf betäubt und in ein Gehege in Springe eingeliefert werden – laut Experten die schlechteste Variante für ein Wildtier. Funktioniert die Betäubung nicht, soll der Wolf von einem dazu beauftragten Polizeibeamten erlegt werden.
Anfang März war genau dieser Wolf aufwändig aus der Luft geortet und von einem Team aus Wolfexperten des niedersächsischen Umweltministeriums und ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten unter Hinzuziehung eines schwedischen Experten ausgemacht und begutachtet worden. Bei acht Begegnungen hatte er sich nach Auskunft des Ministeriums scheu verhalten. Eine ursprünglich beabsichtigte Vergrämung mit Gummigeschossen war unterblieben. Wie viel diese Aktion gekostet hat, hat das Ministerium bis heute auch auf Anfrage nicht mitgeteilt.
mh

 

 

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