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FOXTERRIER-RASSE-PORTRÄT Klein und kernig

19448

Herbert Böser und Gerhard Buscher

Sauen jagen, Füchse sprengen, Enten bringen – der Foxterrier steht bei all diesen Arbeiten seinen Mann. Durch konsequente Auslese stieg der kleine Engländer vom Rattenfänger zum vielseitigen, führigen Jagdbegleiter auf.

Die Foxterrier gibt es in den Farben braun-weiß, schwarz-weiß oder schwarz-braun-weiß. Die weiße Fellfärbung soll dabei überwiegen. Die
Platten und Abzeichen sind – wie bei diesem Glatthaar-Wurf – unterschiedlich angeordnet

Der Foxterrier kam Mitte des 19. Jahrhunderts aus England, dem Ursprungsland vieler Hunderassen, zu uns nach Deutschland. Die Entwicklung der Rasse begann zunächst mit glatthaarigen Hunden. Erst einige Jahre später folgten dann die drahthaarigen Foxterrier. Mit der Gründung des Fox Terrier Clubs wurden die Rassestandards festgelegt und durch
den Kennel Club anerkannt. Das ursprüngliche Zuchtziel lautete, einen wendigen, schneidigen Erdhund ausschließlich für die Fuchs- und Dachsjagd zu züchten. Das gab
dem Foxterrier seinen Namen, zusammengesetzt aus den lateinischen Begriffen Fox –
steht für Fuchs – und Terra – Erde. Die ausgeprägte Passion sowie die Ausdauer und Schärfe der Hunde qualifizierten sie schon bald dazu, zusätzlich auch andere jagdliche Aufgaben wahrzunehmen als nur die Arbeit unter Tage.
Es gibt den Foxterrier in den Farben braun-weiß, schwarz-weiß oder dreifarbig braun-schwarz-weiß wobei immer die weiße Farbe überwiegen muss. Die Schulterhöhe bei Rüden beträgt im Schnitt 38 Zentimeter, Hündinnen sind etwas kleiner.
Das Idealgewicht beträgt etwa 7,2 bis 8,1 Kilogramm bei Rüden, bei Hündinnen sind
6,8 bis 7,7 Kilogramm normal.

Wegen ihrer „guten“ Größe, ihrer Ausgeglichenheit, ihres Temperaments und ihrer Verträglichkeit sind die „Foxl“, wie man sie liebevoll nennt, als Jagdhund und als Familienhund gleichermaßen beliebt. Dieser quirlige Hund, der auch sehr kinderlieb ist, gilt als intelligent und leistungsfähig. Er ist frei von rassetypischen Krankheiten und lässt sich ohne Probleme als angenehmer Mitbewohner in der Wohnung, im Haus

erdhund
Ihre Stärke, die Arbeit unter der Erde (Terra), gab allen Terriern ihren Namen. Hier ein Drahthaar-Fox beim Einschliefen
Schon im Gebäude lassen sich Hündinnen und Rüden gut unterscheiden.
Links eine feinzellige, dreifarbige Glatthaar-Foxterrierhündin, rechts ein Rüde

oder auch im Zwinger halten. Anfänglich wurde er als Rattenfänger auf Bauernhöfen gehalten, außerdem
schätzte man seine Wachsamkeit. Die Verbreitung des Fox schritt sehr schnell voran, leider kam er dann Anfang des 20. Jahrhunderts in Mode. Damit gingen für viele dieser kleinen Kämpfer ein Teil ihrer typischen Eigenschaften verloren. Doch einige Züchter hielten eisern und erfolgreich an der jagdlichen Züchtung fest und brachten diese weiter voran.

Ziel war und ist es, Hunde mit der für die Baujagd notwendigen Schärfe zu züchten, die das wehrhafte Raubwild unter der Erde so bedrängen, dass es springt und erlegt werden kann. Dabei wird nicht auf blinde Überschärfe, sondern auf dosiertes Taktieren Wert gelegt. Die
Baujagd mit Foxterriern trägt auch in unserem Land viel zum Schutz des Niederwildes
und der Bodenbrüter bei. Aber nicht nur das – durch die Jagd auf Reineke wird auch die Ausbreitung von Tollwut und Fuchsbandwurm verhindert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde viel mit Vorstehhunden gejagt, kein Wunder, waren die Felder und Wälder voll mit Rebhühnern, Fasanen und Hasen. In dieser Zeit wurden die kleinen Hunderassen verdrängt. Doch dann änderten sich durch den Rückgang vieler
Niederwildbesätze die jagdlichen Verhältnisse. Schwarzwild und Füchse nahmen zu – beide Wildarten lassen sich hervorragend mit dem Foxterrier bejagen. Dazu kam, dass sich die Landschaft veränderte – riesige Maisschläge sind heute keine Seltenheit mehr, und auch hier findet der kleine, wendige Foxterrier die sich drückenden Sauen. Bei Bewegungsjagden
auf Füchse, Reh- und Schwarzwild ist der Foxl ebenfalls in seinem Element. In der
jagdlichen Zucht wird übrigens besonders viel Wert darauf gelegt, dass der Hund sicht- oder/und spurlaut jagt. Das macht sich auf solchen Jagden natürlich bezahlt.
Ein weiterer Vorteil: Die „bunten“ Hunde sind hervorragend zu sehen, Verwechslungen
mit Fuchs oder Sau gibt es nicht.Auch auf Schweiß kann der Foxterrier viel leisten. Sicherlich werden sie keinen Profi-Schweißhund ersetzen können, aber in Rehwildrevieren tun sie auch bei der Schweißarbeit verläßlich ihre Pflicht. Auf der Niederwildjagd ist ein gut eingearbeiteter Foxl durchaus in der Lage, Hühner, Fasanen und Enten sowie Karnickel
oder Marder zu apportieren. Wenn sich ein Jäger für die Anschaffung eines Foxterriers interessiert, sollte er unbedingt darauf achten, nur auf Hunde zurückzugreifen, die aus einer jagdlichen Leistungszucht stammen. Nur hier werden Elterntiere eingesetzt, die dem Zuchtziel entsprechen und ihre jagdlichen Prüfungen bestanden haben. Voraussetzung ist,
dass sie erbgesund und wesensfest sind und gleichzeitig den Rassekennzeichen entsprechen.
Sie erkennen einen Foxl aus Leistungszucht unter anderem an dem grünen Stempel in der Ahnentafel. Rüden müssen bei Zuchtschauen mit mindestens vorzüglich (v) und Hündinnen mit dem Formwert sehr gut (sg) beurteilt worden sein. Für die jagdliche Leistungszucht werden ferner nur Foxterrier zugelassen, die nachweislich spurlaut oder sichtlaut jagen und
mindestens eine erfolgreich absolvierte Anlagenprüfung (Jugendprüfung oder Zuchtprüfung) sowie die Bauprüfung (BP) nachweisen. Die Meister-Prüfung für Foxterrier
ist die Gebrauchsprüfung (GP).

Etwa 90 Prozent aller Foxterrier jagen spur- oder sichtlaut – durch konstante
Zuchtauslese. Der „Foxl“ ist überall zu Hause, ob bei der Entenjagd, der Baujagd oder
der Drückjagd. Er ist ein intelligenter, leichtführiger Jagdhund mit lockerem Hals
und ein zuverlässiger, treuer Jagdbegleiter. Deshalb ist er auch für Erstlingsführer
geeignet.

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