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Österreich: „Herdenschutz auf Almen ist ein Märchen von Umweltorganisationen“

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Traditionell treiben die Kärntner Landwirte jetzt Ende Mai rund 63.000 Stück Vieh auf die 2.000 Almen. Doch nie waren die Schäden durch Wölfe und die Sichtungen so hoch. Die Bauern blicken mit Sorge der Almsaison entgegen. Das berichtet topagrar Österreich.

Siegfried Huber: „Herdenschutz auf Almen ist teuer und funktioniert nicht. Alles andere ist ein Märchen von Umweltorganisationen!“ (Symbolbild: bennytrapp/AdobeStock)

Immer mehr Wölfe aus Italien oder Slowenien streifen durch Kärntner Gebiete und richten dabei große Schäden an. Im letzten Almsommer sind 123 Nutztiere Wolfsrissen zum Opfer gefallen. In diesem Jahr wurden in einem Tal bereits 35 Risse gezählt.

In Kärnten halten die Behörden Herdenschutzmaßnahmen auf den Almen weder für umsetzbar noch für zumutbar. Landesrat Martin Gruber: „Je mehr dieses Raubtier bei uns heimisch wird, desto mehr wird der Wolf zu einem Problem für alle. Deshalb kann es nicht die Lösung sein, bewirtschaftete und touristisch genutzte Kärntner Almen mit hohen Zäunen und Herdenschutzhunden abzuschirmen.“ Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Siegfried Huber, bringt das Problem mit „wolfssicheren“ Zäunen und Schutzhunden aus Sicht der Landwirtschaft auf den Punkt: „Herdenschutz auf Almen ist teuer und funktioniert nicht. Alles andere ist ein Märchen von Umweltorganisationen!“

Der für Offenflächen und die Erhaltung der typischen Almvegetation wichtige Auftrieb von Nutztieren ist ohnehin rückläufig. Durch den Wolf wird diese Entwicklung beschleunigt. Sepp Obweger, Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins sagt: „Wenn nicht ein Umdenken auf europäischer Ebene betreffend des unverständlich strengen Schutzes des Wolfes erfolgt, wird sich die derzeit noch flächendeckende Almbewirtschaftung und damit das Landschaftsbild in unserem Bundesland nachhaltig verändern!“

rdb


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