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Sauen satt

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Die fünfte revier­übergreifende Drückjagd rund um Obertiefenbach wird uns lange im Gedächtnis bleiben – nicht nur wegen sommerlicher Temperaturen.

Peter Schmitt

26 Schützen sowie Treiber und Hundeleute trafen sich Ende Oktober zur WuH-Drückjagd.
Foto: Michael Stadtfeld

„Wir brauchen dringend einen zweiten Anhänger“, sind mein Kollege Bernd Helbach und ich am Aufbrechplatz einer Meinung.Während wir pausenlos ein Stück nach dem anderen versorgen und ASP-Proben ziehen, wird der Streckenplatz voller und voller. Und das Bergekommando ist immer noch unterwegs, um weitere Sauen einzusammeln.

Das Wild wird bei für Ende Oktober ungewöhnlich milden Temperaturen nicht besser, und die Fliegen haben auch längst Lunte gerochen. Die Entscheidung steht: Das versorgte Wild wird sofort abtransportiert und in die Kühlkammer gefahren. Was nützt das Streckelegen, wenn das Wildbret danach ungenießbar ist?

Aber was machen, wenn die eigene Kühlung bereits randvoll ist und noch die Hälfte der Strecke unterkommen muss? Zum Glück helfen uns Jagdkameraden aus der Umgebung aus, und so füllt die diesjährige Strecke der Drückjagd im Testrevier drei mehr oder minder große Kühlkammern.

Eigentlich hatten wir im Vergleich zum Vorjahr nicht viel anders gemacht: Zwei Treibergruppen beunruhigten den Waldteil des Testrevieres von zwei Sei- ten. Die Schützenzahl fiel mit 26 auch nicht sonderlich größer aus. Aber im Gegensatz zu 2018 waren eben einfach die Sauen da – und zwar in rauen Mengen. Im heißen, trockenen Sommer und Herbst des Vorjahres hatten sich die Wutzen zum Großteil aus der Region verzogen. Die feuchteren Ecken rund um Lahn, Mosel und Rhein hatten eine zu große Anziehungskraft. Das war auch ein Grund für die miserable Sauenstrecke damals.

Doch mit der Trockenheit ging die Fichte und kamen die Einstände, vorzugsweise aus Brombeeren. Zudem war besonders der frühe Herbst deutlich feuchter, und die Sauen blieben. Gepaart mit Ruhe in den Einständen und einer größeren Anzahl von Hunden am Jagdtag stellte sich ein ungeahnter Erfolg ein.

Wo vor einigen Jahren noch Fichten standen, finden sich heute beste Einstände – eine Herausforderung für Hunde und Treiber.
Foto: Michael Stadtfeld
Temperaturen um 20 °C, Hundeschutzweste und eine Laufleistung von 27 Kilometern waren zu viel für Kurzhaar „Groll“. Völlig verausgabt wird er von seinem Führer am Ende der Jagd getragen und anschließend versorgt.
Foto: Michael Stadtfeld

Allein zwölf schwarzwildscharfe Vierläufer hatte Revierjagdmeister Sascha Schmitt mit an seine alte Wirkungsstätte gebracht. Er bildete samt Tochter und Sohn eine Treiber- bzw. Hundeführergruppe, Redaktions- und Verlagsmitarbeiter sowie deren Vierläufer die zweite.

Beide hatten mächtig zu tun, denn der üppige Brombeerbewuchs und die Buchennaturverjüngung an vielen Stellen des Reviers verlangten Treibern und Hunden alles ab, besonders bei Temperaturen um 20 °C.

Tatsächlich war das für zwei Hunde auch zu viel des Guten. Mit kollabiertem Kreislauf ging gar nichts mehr. Jedoch wurden die treuen Vierläufer sofort versorgt, und so ging es ihnen bald besser. Beeindruckend: Sascha Schmitts Kurzhaar „Groll“ legte samt Schlagschutzweste 27 km mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 16 km/h zurück – doppelt so viel wie z. B. die Terrier aus seiner Meute. Kein Wunder, dass ihn am Ende die Kräfte im Stich ließen.

Nach der Jagd wurden die Stücke hängend aufgebrochen und aufgrund der warmen Witterung direkt in die Kühlung gebracht.
Foto: Michael Stadtfeld
Gefunden: Peter Diekmann von der Deutschen Jagdzeitung (l.) und WuH-Chefredakteur Heiko Hornung freuen sich über „Heidis“ erfolgreiche Nachsuche.
Foto: Michael Stadtfeld

Doch Mühe und Anstrengung trugen Früchte: Mit 26 Sauen und 9 Rehen legten wir eine neue Testrevier-Rekordstrecke hin. Revierübergreifend wurden in allen sieben beteiligten Revieren 84 Sauen, 27 Rehe, sieben Stück Damwild und neun Füchse gestreckt. Erfreulich: Alle bei uns anfallenden Nachsuchen konnten noch am Jagdtag erfolgreich beendet werden oder wurden dank der Koordination mit den Nachbarn aufge- klärt. Die Kontrollen am Folgetag – jeder Anschuss wurde kontrolliert – blieben Kontrollen, und so war dieser Jagdtag in allen Bereichen ein voller Erfolg.

Ulrich Pebler, Pächter eines benachbarten Reviers, wurde mit drei Frischlingen Jagdkönig.
Foto: Michael Stadtfeld
Obligatorische Strecke: Insgesamt werden 26 Sauen und 9 Rehe verblasen.
Foto: Michael Stadtfeld

Den Film zur WuH-Drückjagd im WuH-Testrevier sehen Abonnenten auf der DVD in Ausgabe 24 oder ab Mitte Dezember auf unserem Videoportal pareygo.de.


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