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Schweiz: Jagen die Luchse mehr oder die Jäger weniger?

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Der Kanton Bern hat die zweithöchste Luchs-Dichte in der Schweiz – geschätzt zwischen 1,92 und 3,13 selbstständige Großkatzen pro 100 Quadratkilometer geeignetem Lebensraum. Parlamentarier der Schweizerischen Volkspartei (SVP) machen sie dafür verantwortlich, dass die Bestände an Gams und Reh zurückgehen.

Luchs
Im Kanton Bern ist die Luchspopulation besonders hoch.
Foto: Shutterstock

Laut einer Meldung des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) haben sie einen Antrag im Parlament gestellt, nach dem der Kanton Bern beim Bund vorstellig werden solle, um den Luchsbestand selbstständig regulieren zu können. Der Antrag war zwar nicht erfolgreich, jetzt will die Regierung laut SRF aber zumindest einen Runden Tisch mit Jägern, Tierschutz- und Umweltorganisationen sowie Fachleuten bildeten.

Der Jahresrückblick 2017 des Berner Jagdreferats legt einen ganz anderen Schluss nahe: Ihm zufolge sind die Gams-Strecken rückläufig – die Bestände aber nicht, wie Zählungen ergaben. Die Jäger schießen einfach weniger. Die zeitlich gute Abstimmung der Reh- mit der attraktiven Hirschjagd bewege etliche Jäger zum Verzicht auf die Bejagung der Gämse, analysiert die Behörde. Jagdliche Einschränkungen in verschiedenen Kantonsgebieten sowie nicht zuletzt eine fortschreitende Überalterung der Berner Jägerschaft seien weitere Gründe. vk

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