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Alles nur eine Zeitfrage?

1962


 

Fangjagd heute – Ansehnliche Fangstrecken adeln den Fallenjäger. Doch pachtet nur den Erfolg, wer auch mit Zeit wuchern kann? Wolfram Osgyan hat sich darüber Gedanken gemacht.

 

Geeignete Fanggeräte erlauben dem Fallenjäger, auf sich wandelnde Rahmenbedingungen zu reagieren.

Von Wolfram Osgyan

Zur Mittagszeit in der prallen Augustsonne hüpften mir am aufgelassenen Steinbruch nahe dem Elternhaus zweihundert Mark entgegen. Hüpften, nicht rollten oder wehten. Graubraun, mit weißem, tief gegabeltem Kehlfleck und buschiger Rute. Ein Steinmarder. Bis zu dieser Begegnung im Jahre 1958 hatte ich noch nie einen in natura gesehen, wohl aber im Anzeigenteil von Vaters Jagdzeitung gelesen, dass genannte Summe für ein Weißkehlchen bezahlt würde. Das reichte damals dicke für ein Fahrrad mit Torpedo-Dreigang-Schaltung, eine Armbanduhr sowie einen Lederfußball, und die unerwarteten Aussichten auf die Statussymbole ließen mich nach Hause flitzen und das Luftgewehr aus dem nicht verschlossenen Waffenschrank holen. Den halben Nachmittag lauerte ich sodann in strategisch günstiger Position auf das Erscheinen des Pelzträgers, um schließlich die Sinnlosigkeit des Unterfangens einzusehen. Eine Falle musste her. Vater, beim Abendessen informiert, hörte durchaus interessiert zu, zog mir dann aber die Zähne: Der Marder hätte Schonzeit, der Balg sei noch nichts wert und überdies befände sich der Steinbruch jenseits der Jagdgrenze. „Da müssen wir schon bis zum Winter warten“, lautete sein abschließender Kommentar. Von seinen weiteren Gedanken verriet er jedoch nichts.

Im Herbst spähte ich vergebens nach Losung, den ersten Schnee und die folgenden weißen Leithunde inspizierte ich erfolglos nach dem typischen Paarsprung. Der Marder war augenscheinlich nicht mehr da und vermutlich längst in einem der umliegenden Gehöfte als „Iltis“ weggefangen, totgeschlagen und im Misthaufen entsorgt worden. Diese Art von Selbstjustiz galt gleichsam als Gewohnheitsrecht der Geflügelhalter, Eierdieben wurde kein Pardon gewährt, und sie hatten auch kaum eine Chance „alt“ zu werden. Kein Wunder also, dass Steinmarder höchsten Seltenheitswert genossen, und die raren Bälge bei hohem Dollarkurs als Exportware in den USA Höchstpreise erzielten.

Dem als knickrig verschrienen Stadtförster eilte seinerzeit der Ruf voraus, dass er seinen Drilling mit zweieinhalbfachem Zielfernrohr ebenso wie sein Hensoldt Nachtdialyth, die Waldbluse, den Lodenmantel und die pelzgefütterten Schaftstiefel aus Juchtenleder allein mit Fangerlösen bezahlt hatte. Er galt als Koryphäe im Gebrauch von Schlagbaum und Schwanenhals und brachte selbst nach der x-ten Runde zu fortgeschrittener Stunde am Stammtisch den Mund nicht auf, wenn jemand seinen Geheimnissen auf den Grund kommen wollte. Aber dass ihm zum Aufbessern seines spärlichen Gehaltes kein Weg in den Winterwald zu weit und keine Stunde zu viel war, galt als bezeugt.

30 bis 35 Fuchsbälge reichten übrigens 1973 dem Raubwildjäger zum Erwerb eines Suhler Drillings Modell 32. Zehn Jahre später dagegen ließ sich Reineke nicht mehr an den Mann bringen, doch 50 Marder im Kern verkauft erbrachten exakt den Gegenwert des Dreirohres aus ostdeutscher Fertigung. Für viele Motivation genug, sich mit Leib und Seele dem „Trappern“ zu verdingen.

Um sich derzeit den preiswertesten Drilling „erfangen“ zu können, müssten 170 Steinmarder – Füchse sind nach wie vor schier unverkäuflich – aufs Brett. Das ist trotz reichlichen Vorkommens der Edelpelzträger ein ganz schöner Berg und relativiert den materiellen Anreiz der Fangjagd. Allerdings mehren sich Anzeichen, dass der Pelz die Talsohle der Käufergunst durchschritten hat. Insofern kann es durchaus sinnvoll sein, gegerbte Bälge dunkel, luftig sowie mottengeschützt ein paar Jahre aufzubewahren, um sie zum rechten Zeitpunkt sortiert loszuschlagen.

Wie sehr sich doch die Zeiten geändert haben. Jetzt, im Hochsommer 2004, vergeht kaum eine nächtliche Fahrt vom Revier nach Hause, bei der nicht ein Steinmarder durch die Scheinwerferkegel huscht oder seine Seher das Autolicht reflektieren. Ein sicheres Zeichen, wie stark die Population angewachsen ist. Überall in den Siedlungen findet sich Losung. Die lästigen Untermieter rumoren unter den Dächern der Eigenheime und stören die Nachtruhe, turnen in und unter den geparkten Autos herum. Die Klagen über zerbissene Schläuche beziehungsweise Kabel in den Motorräumen häufen sich. Wie kommt eine Toastscheibe auf die Abdeckung des Turboladers oder eine Wildente hinter den Kühlwasserschlauch? Der Jäger kennt die Täter samt ihren Gewohnheiten und soll Abhilfe schaffen. Das geht nicht mit Büchse oder Flinte, sondern in den meisten Fällen nur mit der Falle.

Im Revier erwarten die Jagdgenossen, dass „ihr“ Jäger sie von den Plagegeistern befreit, und die Mundpropaganda ruft im Erfolgsfall weitere Bittsteller auf den Plan. Soll sich der Angesprochene taub stellen, sich hinter den geltenden Rechtsvorschriften verschanzen, auf kommunale Hilfsdienste verweisen oder ganz einfach tätig werden? Gewiss gereichen wir unserem Stand nicht zur Ehre, wenn wir uns versagen und anderen das Terrain überlassen. Gerade der befriedete Bezirk, in dem bekanntlich die Jagd ruht und in dem jeder als Fänger ausgebildete Nicht-Jäger auf Anforderung des Grundstückeigentümers tätig werden kann, bietet Möglichkeiten, die nicht ungenutzt bleiben sollten.

Während draußen im Revier jedermann Wald und Flur betreten darf und jagdliche Einrichtungen selbst an den entlegensten Stellen von Neugierigen aufgestöbert und untersucht werden, ist es innerhalb der Einfriedung vorbei mit dem ungehinderten Betretungsrecht für Dritte. Der Fänger muss demnach bei der Wahl des potenziellen Fangplatzes zum Beispiel in einer abgeschlossenen Scheune weit weniger Rücksicht auf die Verkehrssicherungspflicht nehmen, wenn er mit Totschlagfallen operiert. Außerdem darf er sich des Helfers und des Hüters zugleich sicher sein. Denn wer sich „Schädlinge“ vom Hals schaffen will und sich deshalb Hilfe von außen holt, unterstützt den Erlöser nach Kräften und ist froh, wenn er sich auf irgend eine Weise nützlich machen kann.

Wir wissen nicht mehr ein noch aus, die Marder machen uns noch ganz verrückt, Sie sind doch Fänger, helfen Sie uns, bitte“, bettelte eine Anruferin am Telefon. „Wir ersetzen Ihnen auch die Auslagen“, legte sie sogleich nach, als ich zögerte. Von ungefähr freilich kam meine Reaktion nicht, denn vom Ort des Geschehens trennten mich immerhin 29 Kilometer einfach oder eine halbe Stunde Autofahrt. Und daraus machte ich am Hörer auch kein Hehl.

Nachdem meine Hinweise auf ortsansässige Jäger auf taube Ohren gestoßen waren, ließ ich mich letztendlich dazu breitschlagen, wenigstens mal vorbeizuschauen. Das durch eine zwei Meter hohe Mauer vom Wald abgegrenzte und von neugierigen Blicken abgeschirmte Anwesen fand ich am Ende einer Sackgasse. Vom Küchenfenster aus hatte die Dame des Hauses die Ruhestörer mehrmals im Hinterhof herumhüpfen sehen, wie sie mir versicherte. Nach gründlicher Inspektion des Geländes fand ich auch Kratzspuren auf dem Putz des Wohnhauses und entdeckte einen Einschlupf unter einer Ziegelpfanne. Dort durften sich die ungebetenen Gäste sicher fühlen, denn eine Bretterverschalung verhinderte den Zugriff vom Dachboden aus.

Unter anderen Umständen hätte ich nun meine Aktivitäten außerhalb des Grundstücks verlegt, denn es schien mir nach aller Erfahrung mehr als fraglich, ob die Marder zu Füßen ihres Domizils überhaupt Köder annehmen. Doch die Auskunft, dass weder Kinder noch wohnungsfremde Erwachsene die Einfriedung betreten würden und ich hier bei der Wahl des Fangplatzes freie Hand hätte, ließ mich das Unterfangen angehen. Die sich schier von selbst anbietende Stelle konnte ich aber auf Anhieb nicht entdecken. Eine Möglichkeit, künftig ein Abzugseisen zu platzieren, sah ich jedoch im Mauerwinkel, eine zweite unter einer ausladenden Konifere und die dritte neben dem Komposthaufen. Also legte ich jeweils ein Ei aus, verblendete die Fläche neben dem Gartenabfall mit ein paar an die Mauer gelehnten Brettern und säumte sie beiderseits mit je einem weiteren Ei. Die Eigentümerin bat ich umgehend für Nachschub zu sorgen, falls einer der Köder verschwunden sein sollte und mich über den Stand der Dinge auf dem Laufenden zu halten. So geschah es. Bereits am zweiten Tag erhielt ich Nachricht, dass an zwei Plätzen Eier fehlten, was ich im Gespräch als ermutigendes Signal bezeichnete. Auch in den folgenden beiden Wochen blieben die Köder wechselweise nicht unverschmäht. Weil der September aber noch nicht ganz herum war, musste ich noch etwas auf Zeit spielen. Da der gepflasterte Boden im Mauerwinkel ein Versenken des Eisens nicht zuließ, richtete ich bei meinem zweiten Besuch mit Hilfe von Dachziegelresten die gespannte, gesicherte und abgezogene Schlagfalle so auf dem harten Untergrund aus, dass sie auf Druck nicht wackelte, dass der feste Bügel durch die Mauer abgeschirmt war und sich seine Sicherung noch ausschwenken ließ. Das Ei legte ich quer auf den Löffel und verbaute die offene Flanke mit einem Hohlblockstein. Um an den Köder zu gelangen, musste das Raubwild also über den losen Bügel. Als Verblendung nach oben diente eine Eternitplatte, die auf mein Ersuchen hin aus der Nachbarschaft besorgt wurde. Beim zweiten ins Auge gefassten Fanglatz verfuhr ich des harten Untergrunds wegen ebenso, verwehrte aber den Zugang über die Bügelhalbkreise mit vorrätigen Verbundpflastersteinen. Den so entstandenen Tunnel füllte ich mit reichlich mitgebrachter Fichtennadelspreu derart auf, dass das Eisen weder zu sehen noch zu ertasten war, drückte das Verblendmaterial an und legte das Ei wiederum quer und somit mundgerecht auf den Löffel. Angestrebt war demnach nicht der Genickfang wie im ersten Fall, sondern Aufgrund der Besonderheit des Fangplatzes der Herzfang. Die Frau bat ich wiederum, beim Nachlegen die Spreu durchzuwühlen und dann festzudrücken, um das Raubwild an die Bodenverwundung zu gewöhnen. Sägemehl und Torf als Verblendmaterial zog ich deshalb nicht in Betracht, weil beides Feuchtigkeit aufnimmt, speichert und bei Frost verklumpt. Unter Dach hingegen erfüllt es seinen Dienst ebenso zuverlässig wie staubtrockene Erde.

Natürlich hätte ich auch mit offenen oder von Haus aus mit geschlossenen Fangkisten operieren können und es auch getan, wenn auch nur geringste Bedenken hinsichtlich der Sicherheit bestanden hätten. Sicherheitsfangkisten freilich sind recht sperrig, und das Raubwild braucht eine angemessene Gewöhnungsphase. Für den schnellen Gelegenheitsfang, womöglich noch weitab vom Wohnort, stellen sie demnach nicht die erste Wahl dar. Im eigenen Fangbezirk dagegen leisten sie unverzichtbare Dienste.
Dass die Marder die Veränderungen am Fangplatz registrierten und zunächst fernblieben, überraschte nicht weiter, zumal ja auch meinerseits keine Eile Not tat. Ich wollte nämlich als Lohn meiner Mühen wenigstens weißledrige Bälge und nicht mit Ausnahmegenehmigung in der Schonzeit fangen. Denn ehrlich gestanden ist für mich der Balg auch eine Trophäe und daher der Edelpelzträger viel zu schade, um ihn sang- und klanglos zu entsorgen. Und so musste die gute Frau noch manches Ei opfern, bis ich zur Tat schritt.

Mit Hilfe von Maurerschnur und Heißklebpistole präparierte ich ein halbes Dutzend Fangeier. Diese Methode wurde von mir bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten erprobt und hat sich im Laufe der Zeit in Fängerkreisen etabliert. Dass auch andere Verfahren zum Erfolg führen, sei unbestritten. So ziehen die einen ein Gummiband über das Ei und knoten die Halteschnüre daran fest, andere fixieren die Bindfäden mit Verpackungs-Tesa, Sekundenkleber oder umwickeln die Schale mit vorher durch Eigelb gezogener Schnur beziehungsweise suchen ihr Fängerheil mit Blumenbindedraht.

Ende Oktober wollte ich die Geduld meiner Auftraggeberin nicht mehr länger strapazieren, knotete die Eier auf die Löffel, stellte die Eisen fängisch und platzierte zusätzlich Lockeier in den Zulauf. Ich machte die Dame darauf aufmerksam, dass der Erfolg am nächsten Morgen möglich, aber nicht selbstverständlich sei. Aber sie möge mir im Fall der Fälle Bescheid geben. Nachdem ich ihn jedoch am vierten Tag immer noch nicht erhalten hatte, griff ich meinerseits zum Hörer und erfuhr, dass sowohl Lock- als auch Fangeier missachtet wurden.

Nach einer weiteren Woche begann für mich die Angelegenheit zu einer Sache der Ehre zu mutieren: Alles sprach eigentlich für den schnellen Erfolg und nun das. Fehler beim Vorgehen schloss ich aus, denn zeitgleich hatte ich auf anderen Fangplätzen – samt und sonders unter Dach beziehungsweise hinter Schloss und Riegel – bereits mehrfachen Erfolg zu verzeichnen. Übrigens: Auf mein Revier bezogen fing sich im langjährigen Schnitt, bei einem Dutzend eingesetzter Eiabzugseisen, in der ersten Nacht allenfalls ein Zehntel der jeweiligen Jahresstrecke. Die erste Fangwoche wiederum kristallisierte sich mit zirka 25 Prozent des Gesamtergebnisses als die ergiebigste heraus, und nach dem ersten Fangmonat war in der Regel mehr als die Hälfte der Marder erbeutet.

Unter ökonomischen Gesichtspunkten macht es daher wenig Sinn, die ganze Jagdzeit als Fangzeit zu nutzen. Andererseits: Passion fragt selten nach Ökonomie, und wer erst einmal Fänger mit Leib und Seele geworden ist, der reizt halt einfach die Möglichkeiten vollends aus. Und: Leidenschaftliche Raubwildjäger, auch mit der Falle, braucht das Revier, wenn sich angeschlagene Hasen- und Federwildbesätze erholen sollen.

Schließlich löste sich mein „Auswärtsproblem“, wenngleich mit Verzögerung, zur allseitigen Zufriedenheit. Denn: Vier Steinmarder rechtfertigten, wie ich meine, den Aufwand von 406 Kilometern und zwölf Stunden. (Ganz nebenbei: Die beiden letzten erfolglosen Ansitze auf Rotwild- und Sauen vereinnahmten über 1.000 Kilometer und 21 Stunden).

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich drei Marder im nicht verblendeten Eisen fingen. Doch das liegt meines Erachtens nicht an der Art und Weise, wie die Schlagfalle eingesetzt wurde, sondern am besseren Fangplatz. Bei künftigen Einsätzen am gleichen Ort käme dieses Wissen zugute.

Ob ich mit einer Kastenfalle mein Ziel schneller erreicht hätte, wage ich zu bezweifeln. Fehlt nämlich wie im vorliegenden Fall ein eindeutiger Zwangspass, bleibt einem auch nur das Experimentieren mit Anlauf- und Gewöhnungsphasen. Außerdem sind Kastenfallen mit Längen über 150 Zentimetern – nur solche fangen Marder auch sicher – sperrig und passen nicht mehr in jeden Kofferraum. Und nicht zuletzt bleibt noch die delikate Angelegenheit zu lösen, das Raubwild auf fremdem Terrain tierschutzgerecht zu töten.

Sind aber die Pässe bekannt und so präpariert, dass sie trotz eingebauter Falle vom Raubwild angenommen werden, hat der Fänger nur noch dafür zu sorgen, dass der Auslösemechanismus einwandfrei funktioniert, wenn er von „Durchlauf“ auf „fängisch“ stellt. Dann darf er sich auch sicher sein, dass der Lohn gewissenhafter Vorarbeiten nicht lange auf sich warten lässt, und vor allem kann er das Fanggerät kurzfristig deaktivieren, wenn die Zeit zur Kontrolle fehlt. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Betonrohrfallen. Muss der Trapper also, aus welchen Gründen auch immer, mit seiner Zeit haushalten, ist eine Lebendfalle die bessere Alternative.

Schnäppchen beschert bei der Fangjagd nur der Zufall. Die Garanten für Dauererfolg heißen vielmehr Fleiß und Akribie, egal ob es sich um Lebend- oder Totschlagfallen handelt. Diese Vorleistungen muss der Fänger in den Phasen des Auskundschaftens, Herrichtens der Fangplätze, Kirrens und Beschickens immer erbringen. Dass generell und noch mehr in der Flur beim Einsatz von Totschlagfallen die Verkehrssicherungspflicht über allem steht, sei in Erinnerung gerufen. Ist jedoch die „Sach“ bestellt, reichen wenige freie Tage für erfolgreiche Fangjagd aus. Ein guter Bekannter hat über Jahre hinweg den Beweis mit zweistelligen Fangstrecken – nur am Wochenende – erbracht, ohne freilich alle Ressourcen ausschöpfen zu können. Wo die Umstände den Einsatz von Fangbunkern, Fanggärten oder geschlossenen Fangkisten erzwingen, erleichtern Signalgeber die Kontrolle. Man muss dann nicht immer das Schloss öffnen und den Deckel lupfen, um zu sehen, ob das Eisen ausgelöst wurde und man kann schon aus der Distanz mit dem Fernglas erkennen, ob die Klappen der Lebendfalle zu sind. Das schafft bei einer zweistelligen Anzahl von Fangplätzen einen nicht zu unterschätzenden Zeitgewinn. Kontrollgänge lassen sich natürlich in Einzelfällen auch an Vertrauenspersonen übertragen. Dennoch tut der Fänger gut daran, sich von Zeit zu Zeit vor Ort ein genaues Bild zu machen, wenn sich scheinbar nichts ereignet hat. Die raffinierteste Kontrollvorrichtung gibt nämlich keine Auskunft darüber, dass womöglich das Fangei vom Marder längst abgerissen beziehungsweise auf dem Löffel ausgetrunken oder von Mäusen oder Ratten aufgenagte wurde, Dörrobst, Fisch und Fleisch seit geraumer Zeit einen Liebhaber gefunden haben oder der Abzugsmechanismus aus irgend einem Grund blockiert ist. Außerdem: Selbst wenn die vor dem Fangplatz ausgebrachten Lockeier noch vorhanden sein sollten, sieht der Fallensteller an ihrer Lage (auch zueinander), ob jemand dem Fangplatz einen Besuch abgestattet hat. Das aber erkennt er nur in Ausnahmefällen mit dem Fernglas vom Auto aus.

Erfolgreiche Fallenjagd nach dem Motto: Lass ich´s heut, mach ich´s morgen, kann funktionieren. Aber nur, wenn die Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Die wiederum basieren auf gründlicher Vorbereitung, was heißen will, die Zeit, die in der Saison gespart werden soll, muss als Vorleistung eingebracht sein oder anders: Gründliche Vorarbeit spart Weg und Zeit.

In der verschlossenen Scheune wurde mit vorhandenen Materialien ein Fangplatz hergerichtet

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