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Keine Angst vor Isegrim

2020


 

Unser Land bietet den Grauhunden bessere Chancen als manches andere, weil es reichlich wilde Beutetiere, aber kaum Schafe gibt. Deshalb hängt die Zukunft der Wölfe in Deutschland in erster Linie von uns Jägern ab. Ulrich Wotschikowsky sagt warum.

 

Wölfe können bei einer Mahlzeit fast zehn Kilogramm Fleisch fressen. Sie können aber auch tage-, ja wochenlang hungern

von Ulrich Wotschikowsky

Die Wölfe machen also Ernst. Ein Rudel hat sich in Sachsen etabliert, und es ist wahrscheinlich, dass Isegrim auch in anderen Gebieten Ostdeutschlands Fuß fassen wird. Und wer hätte ernsthaft geglaubt, dass die Rückkehr dieser einst so verhassten Räuber anlässlich eines kürzlich erfolgten Treffens im sächsischen Weißkeisel von Jägern, Forstleuten, Medien und Politikern freundlich aufgenommen wurde?

Aber gemach. Die Stimmung kann rasch kippen. Wenn die Wölfe eine Chance bei uns haben sollen, müssen wir auf sie vorbereitet sein. Eine gründliche Vorausinformation ist dazu hilfreich. Hierzu möchte ich mit diesem Artikel durch drei Elemente beitragen. Erstens: Was steht unseren Schalenwildbeständen (und damit uns Jägern!) durch die Wölfe bevor? Zweitens: Wie könnte sich die Wolfspopulation entwickeln? Und drittens: Welche Perspektive hat Isegrim in Ostdeutschland?

Zunächst aber soll die Rückkehr der Wölfe in Schweden geschildert werden, weil wir daraus einige wichtige Schlüsse ziehen können. 1965 wurde der letzte einheimische Wolf in Schweden von einem Rentierzüchter geschossen. Damit war der Wolf in Skandinavien ausgerottet. Noch im selben Jahr wurde Canis lupus in Schweden unter Vollschutz gestellt. Doch niemand rechnete ernsthaft mit einer Rückkehr der Grauen. Wanderten wirklich einmal welche aus dem finnisch-russischen Grenzgebiet ein, so machten ihnen die rentierzüchtenden Samen den Garaus, Gesetz hin oder her. Rentierhaltung und Wölfe, das ist wie die Quadratur des Kreises.

Mehr Raubtiere komen illegal um

Wölfe waren und sind deshalb nur in der südlichen Hälfte Schwedens vorstellbar, außerhalb der Rentiergebiete Lapplands also, vor allem in den dünn besiedelten Waldgebieten Värmlands und Dalarnas. Und genau dort erschien in den 70er Jahren ein Wolf – etwa 2000 Kilometer entfernt von den nächsten finnischen Wölfen. Es war ein einzelner Rüde, der sich hauptsächlich von Elchen ernährte. Ein Einzelgänger, der erwachsene Elche reißt? Die wolfserfahrenen amerikanischen Wildbiologen wollten es nicht glauben. Es war aber so.

Dann passierte das Unwahrscheinliche: Eine Wölfin fand sich ein. „Ihren“ Rüden traf sie im Jahr 1982. Und ein Jahr später waren’s ihrer acht. Die Frage, wo die beiden her kamen, liefert inzwischen den Stoff für etliche obskure Artikel und sogar Bücher, in denen den Behörden eine heimliche Aussetzung von Wölfen unterstellt wird. DNA-Analysen aber weisen nach Finnland. Doch zurück zu den acht Wölfen im Jahr 1983. Rein rechnerisch hätte sich nun – Inzucht hin oder her – sehr rasch eine kopfzahlstarke Population entwickeln können. Immerhin liegt die Zuwachsrate einer unbejagten Wolfspopulation bei etwa 30 Prozent pro Jahr. Aber die Sache kam nicht richtig in Gang. Einzelne Jungwölfe streiften weit umher bis nach Südschweden oder in die Nähe von Stockholm und verloren den Kontakt zu möglichen Partnern. Wenn sie auf Schafe trafen, hinterließen sie eine blutige Spur. Die Vertrautheit einiger Tiere nährte – freilich grundlos – den Verdacht, sie seien ausgesetzt worden. Eine junge Wölfin suchte hartnäckig Kontakt zu einem Elchhund in einem Dorf und ließ sich selbst durch Gummigeschosse nicht vertreiben.

So dauerte es mehr als zehn Jahre, bis die Gesamtzahl auf über zehn Wölfe anwuchs und sich weitere Rudel etablierten. Heute rechnet man in Skandinavien (Schweden und Norwegen) mit rund 100 Wölfen, verteilt auf acht bis zehn Familiengruppen, etliche Einzeltiere oder Paare. In Schweden soll eine Bejagung erst beginnen, wenn eine Zahl von 20 Familien beziehungsweise 200 Wölfen erreicht ist. In Norwegen sind dagegen im Frühjahr 13 Wölfe vom Hubschrauber aus erlegt worden. Ein Zugeständnis an den Umstand, dass die Wälder voll sind von frei weidenden Schafen. Damit wurde die Population halbiert, ein intaktes Rudel besteht nicht mehr.

Die anfänglich positive Stimmung in Schweden ist bei großen Teilen der Bevölkerung ins Gegenteil umgeschlagen. Das liegt nicht an unzumutbaren Schäden durch Wölfe, sondern an der zunehmenden Entfremdung zwischen der Landbevölkerung (Arbeitsmangel, Landflucht, schlechte medizinische Versorgung, Einsparungen beim öffentlichen Verkehr etc.) und den Städtern. Die Leute auf dem Lande (sprich: im Wald) fühlen sich „von Stockholm“ zunehmend im Stich gelassen. Die Jäger ärgern sich über die Inkompetenz der Behörden, den wachsenden Einfluss des Naturschutzes und der EU-Bürokratie. Da müssen Wölfe als Mittel herhalten, um den Streit mit „denen da oben“ am Leben zu halten. Nicht zuletzt diese Verdrossenheit mag ein Grund dafür sein, dass heute, nach Ansicht des Wildforschers Olof Liberg, mehr Raubtiere (Bären, Wölfe und Luchse) illegal umkommen, als offiziell und bewilligt erlegt werden.

Akzeptanz fördern

Was richten die Wölfe in Skandinavien an? In Norwegen töten sie viele Schafe, in Schweden leben sie zu über 90 Prozent (Biomasse) von Elchen. Zum Leidwesen der Jäger sind in den letzten Jahren auch einige Dutzend Hunde gerissen worden. Dabei handelte es sich fast immer um einzeln und weit jagende Hasenbracken.

Aus der Entwicklung in Schweden können wir für unser Land einiges lernen:

– Die Entwicklung einer Wolfspopulation wird länger dauern, als man sich das rein mathematisch ausrechnen kann.

– Wir werden uns an den Anblick vertraut wirkender junger, unerfahrener Wölfe gewöhnen müssen.

– Einzelne Tiere werden auf der Suche nach einem Partner weit wandern und dabei auch in Siedlungsnähe auftauchen.

– Die Sorgen von Jägern, Landwirten oder anderen Teilen der Bevölkerung müssen ernst genommen werden, wenn die Wölfe akzeptiert werden sollen.

Doch nun zu den Perspektiven in Ostdeutschland. Wölfe sind Anpassungskünstler sondergleichen. Wenn wir nur genug Toleranz aufbringen, haben sie bei uns gute Chancen, besonders in den neuen Bundesländern: Es gibt kaum noch Schafhaltung aber hohe Schalenwildbestände. Die relativ geringe menschliche Besiedlung und die ausgedehnten Wälder kommen ihnen zusätzlich entgegen. Aber genügt das?

Ich fürchte, alle noch so gut gemeinten Erklärungen und Schutzbestimmungen reichen nicht aus, damit sich in Deutschland eine Wolfspopulation entwickeln kann. Wenn die Wölfe Verluste verkraften sollen, die ihnen durch illegale Abschüsse und den Straßenverkehr ohne Zweifel drohen, dann brauchen sie Inseln, in denen sie weitgehend gefahrfrei leben und ihre Welpen aufziehen können. Solche Inseln existieren in Ostdeutschland in erfreulicher Zahl: Truppenübungsplätze (die genutzten und solche, die dem Naturschutz überlassen werden), Nationalparke und die großen Reviere der Landesforstverwaltungen.

Diese Gebiete haben einiges gemeinsam, was Wölfe mögen: Sie sind groß; sie sind oft nur eingeschränkt für Menschen zugänglich (Munitionsbelastung, militärischer Übungsbetrieb oder Wegegebote); sie beherbergen fast ausnahmslos viel Schalenwild; und sie unterstehen Verwaltungen oder Eigentümern, von denen Toleranz eher zu erwarten oder sogar einzufordern ist als beispielsweise von privaten Jagdpächtern oder Landwirten mit Viehhaltung. Allerdings sind sie allesamt zu klein als Wohngebiet für ein Rudel normaler Größe.

Was wissen wir nun über das Beziehungssystem von Wölfen und Schalenwild? Da wir kaum Schafhaltung haben, wird die Zukunft der Wölfe in erster Linie durch uns Jäger bestimmt. Anlässlich einer Recherche, die ich im Auftrag des WWF zu dem Beziehungsgefüge Raubtiere, Schalenwild und Forstwirtschaft in einigen osteuropäischen Ländern durchführte, musste ich feststellen, dass wir in Europa fast nichts Konkretes zu diesem Thema vorliegen haben. Wir müssen uns vorläufig mit eher fragmentarischen Kenntnissen begnügen. Die wichtigsten Fragen, die sich unsere Jäger stellen, sind folgende: Was sind bei uns voraussichtlich die wichtigsten Beutetiere? Wie viel frisst ein Wolf beziehungsweise ein Rudel, und wie groß ist das Jagdgebiet eines Rudels?

Auch andere tierische Nahrung wird nicht verschmäht

Wölfe reißen überall dort, wo sie die Wahl haben, bevorzugt die großen Schalenwildarten. Im Yukon sind ihnen Elche lieber als Karibus, in Bialowieza bevorzugen sie Rotwild vor Rehen und Schwarzwild. In den Revieren der neuen Bundesländer rechne ich damit, dass die Wölfe hauptsächlich Rotwild erbeuten werden. Rehe werden ebenfalls gerissen werden, und Sauen natürlich auch. In Bialowieza wird Schwarzwild seltener von Wölfen gerissen, als es von seiner Häufigkeit her zu erwarten wäre, Rotwild dagegen häufiger. Bei Dam- und Muffelwild kann ich mir vorstellen, dass es zur Auslöschung lokaler Populationen kommen wird, weil beide Arten während langer Zeiten der Domestikation viel von ihrem natürlichen Feindvermeidungsverhalten eingebüßt haben.

Wölfe verschmähen aber auch andere tierische Nahrung nicht. In Kanada spielen Biber eine gewisse Rolle, in Schweden Biber und Dachse – beide Arten natürlich nur im Sommerhalbjahr. Bei uns werden Wölfe mit Sicherheit ebenfalls Biber und Dachse reißen, dazu auch Füchse, Marderhunde, Waschbären und Bisamratten. Das wird niemand bedauern. Freilich sind diese Arten nur als „Beifang“ anzusehen. Überleben können Wölfe davon nicht.

Fehlverhalten der Beute ausnutzen

Ist die Jagd der Wölfe selektiv? Sie ist es, doch müssen wir den Begriff Selektion sehr weit fassen. Landläufig überwiegt die Vorstellung, Wölfe würden ihre Beutetiere über Berg und Tal hetzen und sie auf ihre Ausdauer „testen“. Lange Hetzen sind aber eher die Ausnahme. Wolfsjagden sind in der Regel recht kurz, egal ob es sich um Einzelwölfe oder um ein kopfstarkes Rudel handelt. Bevorzugt gefangen werden schwache, kranke oder überalterte Tiere, die sich erfahrungsgemäß – jeder Jäger weiß das – am Ende des Rudels aufhalten. Bei meinen Recherchen für den WWF in Rumänien und Ostpolen wurde deutlich, dass Wölfe hauptsächlich Kahlwild reißen, daneben junge Hirsche aber nur selten Hirsche im besten Alter. Wie alle Raubtiere, nutzen auch Wölfe das Fehlverhalten von Beutetieren – etwa wenn sie sich in besonders schneereichen oder für die Flucht ungeeigneten Lebensraumbereichen aufhalten. Die besten Überlebenschancen haben Beutetiere generell in den besten Habitaten. In den Karpaten fand ich winterliche Schälschäden hauptsächlich auf Bergrücken. Offenbar sind das die Orte, die dem Rotwild die besten Fluchtmöglichkeiten bieten. Apropos Schälschäden: Natürlich gibt es diese auch dort, wo Wölfe ihre Fährte ziehen.

Viel gemutmaßt wird darüber, wie das Schalenwild auf die Anwesenheit von Wölfen im Revier reagiert. Meine Gesprächspartner in Osteuropa wussten nichts davon, dass Wölfe ein Revier oder ein Gebiet „wildleer“ machten. Rotwildrudel, die einer Wolfsattacke ausgesetzt waren, fanden sich regelmäßig einige Tage später wieder im selben Gebiet ein.

Ein einzelner Wolf kann erstaunlich viel Fleisch auf einmal vertilgen. Er kann aber auch tagelang hungern. Im Yukon erlebten wir es mehrmals, dass ein Rudel auf der Suche nach Beute (Elchen) über eine Woche unterwegs war, ohne etwas zu fressen zu finden. Dabei wurden 70 und mehr Kilometer in metertiefem Schnee zurückgelegt. Unter den Verhältnissen in Ostdeutschland kann ich mir vorstellen, dass ein Rudel von sechs Wölfen etwa ein Stück Rotwild pro Woche vertilgt und nebenbei noch das eine oder andere kleinere Tier. Aber vielleicht halten sie sich doch eher an die überaus zahlreichen Sauen – wer weiß? Ein Thema mit vielen Fragezeichen ist die Nahrungswahl im Sommerhalbjahr. Dann jagen die Wölfe einzeln und hauptsächlich Jungwild. Vom Riss bleibt kaum etwas übrig, und auch per Telemetrie lässt sich der Sommerspeisezettel der Wölfe deshalb nicht ermitteln. Jäger und Forstleute könnten diese Lücke durch gründliche Beobachtungen des Schalenwildes füllen helfen: Die Kitz- beziehungsweise Kälberrate bei Reh- und Rotwild könnte interessante Aufschlüsse geben.

Könnte der Wolf den Rotwildbestand stabilisieren?

Aber um den quantitativen Einfluss von Wölfen auf Schalenwildpopulationen abschätzen zu können, müssen wir eine realistische Wolfsdichte und den Raumbedarf eines Wolfsrudels zu Grunde legen. Die höchste mir bekannte Wolfsdichte wurde kurzzeitig in Bialowieza mit neun Wölfen auf 100 Quadratkilometern festgestellt. Dies mag ein Maximalwert sein, bei dem sich Wölfe bei uns einpendeln könnten. Er würde bedeuten, dass sich ein großes Wolfsrudel von etwa zehn Tieren mit etwas mehr als 10 000 Hektar begnügt. Die Wolfsrudel in Schweden streifen jedoch in Arealen von 500 bis 1800, im Mittel auf über 1000 Quadratkilometern herum – dem zehnfachen also. Hakan Sand von der Forschungsstation Grimsö sieht die Gründe für diese enormen Streifgebietsgrößen zum einen in der geringeren Wilddichte (Elch). Dabei sei zu berücksichtigen, dass nur ein Teil der Elche wirklich als Beute verfügbar ist, nämlich Kälber, Jährlinge und überalterte Kühe, kaum aber die jungen und mittelalten Bullen. Zum anderen sei der Lebensraum der Wölfe noch nicht voll besetzt, sie könnten sich also „großzügig“ verteilen. Auch das Sachsenrudel ist auf einer wesentlich größeren Fläche als 200 Quadratkilometer zu Hause.

Billigen wir einem Wolfsrudel von sechs Tieren etwa zwei Stück Rotwild pro Woche zu, dann wären das rund 100 Stück pro Jahr. Das erfordert einen (unbejagten) Rotwildbestand von etwa 300 Stück (Frühjahrsbestand). Bei weniger als 300 Stück würde das Wolfsrudel den Rotwildbestand reduzieren. Das gleiche ist der Fall, wenn es mehr als 100 Stück pro Jahr reißen würde. Stellen wir uns nun eine Rotwilddichte von 1,5 Stück pro 100 Hektar vor und ein Rudelareal von nur(!) 200 Quadratkilometern, so kommen 300 Stück Rotwild auf ein Rudel Wölfe. Unter genau diesen Bedingungen würden die Wölfe das Rotwild gerade stabilisieren.

Der Wolf – kein Ersatz für die Jagd

Freilich sind das nur sehr grobe Anhaltswerte. Denn wir wissen nicht, wie groß die Streifgebiete sein werden. Die genannten Werte, das sei betont, sind aus der Sicht der Wölfe sehr ungünstig. Wir müssen mit größeren Rudelgebieten, das heißt mit geringeren Wolfsdichten rechnen.

Bei meinen Recherchen in Rumänien und Polen bin ich auf recht unterschiedliche, ja widersprüchliche Einzelfälle gestoßen. Beispielsweise gibt es in den Karpaten Reviere, in denen lediglich ein paar starke Hirsche erlegt werden, kein Reh und kaum Sauen – trotz der Wölfe halten sich aber alle drei Wildarten in erstaunlich guten Beständen. Alles spricht dort also für einen begrenzenden, aber nicht auf einen reduzierenden Einfluss der Wölfe. Andererseits müssen die Jäger in Bieszczady (Südostpolen) seit vielen Jahren reichlich Rotwild schießen, um dessen Überhandnahme zu verhindern. Und dort haben wir es mit der gegenwärtig höchsten Wolfsdichte von ganz Polen zu tun, nämlich etwa fünf pro 100 Quadratkilometer. Allerdings rechnet man dort auch mit fünf Stück Rotwild auf 100 Hektar. Schließlich ist noch der Fall Abruzzen (Italien) bemerkenswert: Das dort in den 70er Jahren ausgesetzte Rotwild hat sich sicherlich auf über 1000 Stück vermehrt, trotz der Anwesenheit von Wölfen.

Was also haben Jäger und Forstleute in Deutschland von einer Vermehrung der Wölfe zu erwarten? Ich rechne mit folgendem:

– Wölfe werden besonders stark in die jüngsten Altersklassen bei Rot- und Schwarzwild eingreifen. Das bedeutet beim Schwarzwild eine willkommene Entlastung bei der Abschusserfüllung beziehungsweise eine Dämpfung der Populationsdynamik.

– Wölfe werden in Gebieten mit Schalenwildkonzentrationen drastisch zulangen und zu einer besseren Verteilung des Wildes beitragen. Das tut dem Wald gut.

– Wölfe werden Dam- und Muffelwildbestände drastisch dezimieren, vielleicht sogar auslöschen.

– Wölfe werden manches Ungeschick, das Jägern unterläuft, korrigieren. Sie werden mutterlose Frischlinge und Kälber eliminieren, krank geschossenes Wild beseitigen, und unsachgemäße, übermäßige Kirrungen so oft aufsuchen, bis das Wild ausbleibt. Das tut der Jagd gut.

– Wölfe werden alle Beutetierarten auf geschicktes Verhalten und optimale Fitness trimmen. Das tut den Beutetierarten gut. Aber Wölfe werden die Jagd in Deutschland nicht ersetzen können. Dazu müsste sich die Wolfspopulation zu maximaler Dichte entwickeln können, womit ich nicht rechne. Denn in unserer Landschaft wird es immer zu Verlusten durch Straßenverkehr und illegalen Abschüssen kommen. Wir werden es auch aus anderen Gründen nicht zu einer hohen oder maximalen Wolfsdichte kommen lassen, aber das müssen wir ja auch nicht.

Abwartend und aufmerksam beäugt der Wolf seine Umgebung. Welche Regionen unseres Landes wird er zukünftig noch (wieder-) besiedeln? Bei dem sächsischen Rudel in der Oberlausitz wird es sehr wahrscheinlich bleiben

 

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