Auf dem Landesjägertag in Schöningen am 6. Mai verlangte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, von der Politik, sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen. Die verantwortlichen Politiker sollten sich fragen, ob der Wolf allein entscheiden soll, wie viele Vertreter seiner Art im dicht besiedelten Deutschland leben.
LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke fordert von den politischen Entscheidungsträgern weniger Ideologie und Blauäugigkeit in Sachen Wolf. (Foto: Markus Hölzel) |
„Die Jäger werden dem Wolf dankbar sein“, prophezeite Dammann-Tamke, der auch im Präsidium des Deutschen Jagdverbandes für das Thema Wolf zuständige Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN). Denn er werde belegen, dass Jagd notwendig sei.
Dammann-Tamke rechnete vor: Bei einem derzeitigen Bestand von 45 bis 50 Wolfsrudeln in Deutschland und einer – moderaten – Vermehrungsrate von 30 Prozent sei die vom Bundesamt für Naturschutz errechnete Kapazität von 400 Rudeln im Land bald erreicht. Der Bestand verdopple sich alle drei Jahre. Spätestens dann sei es laut Dammann-Tamke „mit der Akzeptanz vorbei“.
In anderen europäischen Ländern gebe es bereits Obergrenzen, die auch eingehalten würden. Der im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums erschossene Wolf MT 6 werde kein Einzelfall bleiben. So sollen auf das Konto einer einzigen Wölfin im Landkreis Vechta mittlerweile mehr als 170 Nutztiere gehen. Die Politik müsse entscheiden, ob dies hinzunehmen sei.
mh