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61. CIC-Hauptversammlung: Die Guten gegen Wilderei

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Ehrgeizige Ziele hat sich der Internationale Jagdrat (CIC) auf seiner diesjährigen Hauptversammlung in Mailand gesetzt. Heiko Hornung war in Italien dabei.

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(Foto: Heiko Hornung)
Nicht weniger als Stimme der Jagd und der Jäger will der rund 2 000 Mitglieder starke Weltjagdverband sein und vor allem noch mehr werden. Der Verband, in dem neben Einzelpersonen auch Verbände und Staaten Mitglieder sind, will in den nächsten drei Jahren auf 50 Mitgliedsstaaten und 100 kooperative Verbände wachsen, was je einer Verdopplung entspricht. Rund fünf Millionen Euro will der CIC über Fundraising generieren, die in Projekte des Wildtierschutzes und den Erhalt von Lebensräumen fließen sollen. Ein besonderer Fokus wird in den nächsten Jahren für den CIC auf den Karpaten liegen, sagte Vizepräsident Kaush Arha, der den Business-Plan für den Verband vorstellte.
 
Einen besonderer Schwerpunkt lag in Mailand auf dem Thema der weltweiten Wilderei. Besonders der ungeheure Wert von Elfenbein und Rhinozeroshorn habe in Afrika zu einem Abschlachten der Dickhäuter geführt, sagt Rolf Baldus, Präsidentenberater und Afrikaexperte. Allein im Selous in Tansania fehlten innerhalb weniger Jahre über 7 000 Elefanten. Eindringlich warben er und der Chefwildhüter des Selous, Beson Kibonde, dafür, eine wirksame neue Rangertruppe aufzustellen, auszurüsten und auszubilden, um den Wilderern Einhalt zu gebieten. Zusammen mit zwölf anderen internationalen Organisationen, darunter Interpool und Cites will der CIC aber auch Handelswege erschweren und auf den Absatzmärkten für das illegale Wilderergut in Asien an geringerer Nachfrage arbeiten.
Während in Zentralafrika Rebellengruppen ihren Guerillakrieg mit Elfenbein finanzieren, sind in Südafrika gut ausgerüstete Banden und Syndikate unterwegs. Sie nutzen unter anderem die Handelswege für Drogen und illegale Waffen, um Elfenbein und Nashorn nach Asien zu transportieren. Militäreinsätze gegen die Wilderei würden nur einen kurzfristigen Erfolg bringen, sagt Afrikaexperte Rolf Baldus. Und weiter meint er: „Wir brauchen einen Plan und Geld für die nächsten Jahre“. Den Anfang bildeten in Mailand die Erklärung gegen Wilderei, die einstimmig verabschiedet wurde, und ein Fonds, in dem Geld für Maßnahmen gegen Wilderei gesammelt wird.
 
Wichtigster Bestandteil dieses Plans bleibt die Unterstützung nachhaltiger Nutzung durch die Jagd. Vertreter der Weltnaturschutzorganisation (IUCN), sowie Vertreter der Elfenbeinküste (Jagdverbot seit 1974) und Namibia ließen keinen Zweifel daran, dass ohne Jagd die Wilderei in die Höhe schnellt. Nur durch sie können Jobs, Geld und legales Fleisch zu den ländlichen Bevölkerungen gelangen und damit der Areiz entstehen, Widltiere zu schützen. Foto- und Ökotourismus, der keine Wertschöpfung bei der Landbevölkerung erzeuge, bezeichneten die Vertreter aus Afrika als Neo-Kolonialismus.
 
Um sich unter anderem von nicht akzeptierten Jagdpraktiken, wie caned lions, Trophäenzucht, Gatterjagden, zu distanzieren, arbeitet der CIC seit 2002 an der Idee einer Zertifizierung der Jagd. Mit einem Bewertungssystem, das sich an den von der Universität in Wien erarbeiteten Nachhaltigkeitsprinzipien orientiert, soll es möglich sein international so etwas wie eine gute Jagd zu dokumentieren. Im Verband allerdings ist die Zertifizierung umstritten. Einige Mitglieder gaben zu bedenken, dass allein in den unterschiedlichen Jagdkulturen dieser Welt sich kaum gute von schlechter Jagd unterscheiden ließe. Manche fürchten gar eine Überregulation und sehen auch Schwierigkeiten, beispielsweise afrikanische Jagdunternehmen, die nur mit Konzenssionen auf riesigen Gebieten arbeiten, realisitisch zu bewerten.
 
IUCN-Vertreter Michael Murphee, Professor Klaus Hackländer von der Universität in Wien, Ben Gunneberg (PEFC) sowie CIC-Vizepräsident Kaush machten allerdings klar, dass es nahezu keine Landnutzer mehr gebe, die nicht durch Gütesiegel eine schonende und nachhaltige Nutzung  der Öffentlichkeit beweisen und belegen würden. Murphee fürchtet, dass ohne eine Zertifizierung von guter Jagd die Anti-Jagd-Szene weiterhin die Möglichkeit habe, mit schlechten Beispielen Jagd und Wilderei in einen Topf zu werfen, was vor allem der Jagd schade.
 
Insgesamt hat der Weltverband ein beeindruckendes dreitägiges Arbeitsprogramm vorgelegt. Die Vielfalt der Bündnisse und Allianzen mit internationalen Organisationen zeigt, welche Entwicklung der CIC in der vergangenen Dekade genommen hat. Zum Abschluss der Tagung unterzeichnete der Weltjagdverband ein Kooperationsabkommen mit dem Chinesischen Umwelt- und Forstministerium.
Im nächsten Jahr wird der wiedergewählte Präsident Bernard Lozé die Mitglieder zusammen mit der Weltveterinärorganisation (OIE) unter dem Motto „Gesunde Wildtiere – gesunde Menschen“ in Sofia (Bulgarien) begrüßen.
hho


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