ANZEIGE

Selbstgemachter Wildschinken – Sieben Tage, sieben Nächte

9701


 

Schon ist der Räucherschinken fertig. Und der schmeckt! Zart und würzig, wild und herzhaft. Garantiert ohne künstliche Zusätze. Einfach köstlich – und vor allem selbstgemacht!

 

Der Edelstahl-Räucherschrank – übrigens kann man damit nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch und Kartoffeln räuchern

Von Julia Meyer-Loos

Es muss nicht immer Rehbraten sein. Oder Wildgulasch. Wie wär’s denn mit selbstgeräuchertem Wildschweinschinken? Wie bitte? Selbstgeräuchert? Sie haben richtig gelesen. Natürlich räuchert sich das Stück Wildbret nicht vom Angucken allein. Man braucht einen Räucherschrank, Gewürze, etwas Zeit und ein Stück Fleisch. Beispielsweise ein schönes Stück aus der Wildschweinkeule. Los geht’s!

Über den „Rohling“ stülpt man das rotfaserige Schinkennetz. So bleibt das Ganze in Form und ist auch besser zu händeln. Nun muss man sich über die Gewürzmischung klar werden. Bevorzugen Sie Kümmel-, Pfeffer- oder doch lieber Wacholderschinken?

Wofür Sie sich auch entscheiden: Der „Grundstock“ für die Behandlung eines ein Kilogramm schweren Stücks Fleisch ist immer der gleiche. Er setzt sich aus Salz (40 g), gemahlenem Pfeffer (1 g), Traubenzucker (4 g), einem Hauch Kümmel, getrockneten Wacholderbeeren (1 bis 2 Teelöffel) und einer gepressten Knoblauchzehe(2 g) zusammen. Knoblauch sollte man immer mit hineinmischen; dadurch wird verhindert, dass das Fett ranzig wird.

Nun sind Sie an der Reihe mit Ihrer Zugabe. Sie entscheiden sich also für Pfefferschinken, weil Sie’s feurig mögen. Gut. Mit fünf Gramm geschrotetem, schwarzen Pfeffer extra sind Sie dabei. Alle Gewürze in einen Topf schütten und kräftig mischen. Jetzt den „Rohling“ ordentlich damit einreiben.

Das war’s eigentlich schon. Jetzt verfrachten Sie das „Packerl“ in einen luftdichten Behälter, möglichst mit Abtropfgitter, damit das Fleisch nicht in seiner eigenen Soße schwimmt. Deckel drauf und ab damit in den Kühlschrank.

Nach etwa vier Tagen „Durchsalzzeit“ – wie die Profis es nennen – dürfen Sie wieder „ran“, öffnen den Topf und nehmen das Fleisch heraus. Aber Sie müssen sich noch ein wenig gedulden. Bevor das Stück Fleisch in den Räucherschrank gehängt wird, befreien Sie es von seinen Gewürzen, also abwaschen und gründlich abtrocknen.

Das Ganze hängen Sie dann in den Räucherschrank, der im Freien auf einem feuerfesten Untergrund steht. Das Räuchermehl „u“-förmig in den dafür vorgesehenen Einsatz auslegen und mit Hilfe eines Gasbrenners anzünden. Zum Schluss einfach den Glutkasten in den Räucherofen schieben – fertig!

Zeit für eine schöpferische Pause. Die kann ruhig drei Tage dauern. Dann endlich können Sie das gute Stück aus dem Schrank nehmen und anschneiden. Die Scheibe, hauchdünn geschnitten, zergeht Ihnen auf der Zunge. Das Aroma – einmalig, wie hausgemacht eben.

Auf den Geschmack gekommen? Wie wäre es beim nächsten Mal mit Wacholder- oder Weihnachtsschinken? Vielleicht mit einer längeren Räucherzeit? Am besten, Sie probieren es aus: Also: Ran an den Speck!

 


ANZEIGE
Aboangebot