ANZEIGE

Aufgeheizt

8217

HITZETOD VERHINDERN

Seit Wochen ist es warm in Deutschland. Schon mehrere Hunde starben in aufgeheizten Fahrzeugen. Wer vorausschauend denkt und seinen Vierläufer im Blick behält, kann viel dafür tun, dass es dem Hund auch in der heißen Jahreszeit im Auto gut geht.

Thomas Fuchs

Foto: Thomas Fuchs

Es ist Sommer! Schon seit Wochen liegen die Temperaturen weit über 20 Grad Celsius (°C). Dass sich geschlossene Autos schon bei milden Außentemperaturen und bedecktem Himmel schnell aufheizen können und es dann drinnen gefährlich heiß wird, weiß jeder Hundehalter. Trotzdem sterben jedes Jahr Tiere in überhitzten Fahrzeugen. Ende April verendeten zum Beispiel im hessischen Hamm drei Hunde, als sich der Wagen ihres Besitzers über eineinhalb Stunden hinweg auf 80 °C aufheizte. Mitte Juni starb in Alsfeld ein Vierläufer eines VDH-Zuchtrichters. Der hatte anlässlich einer Zuchtschau bei brütender Hitze seine drei Hunde in seinem Auto zurückgelassen.

Wer einen Hund im Wagen hat und keinen Schattenparkplatz findet, kann mit einer speziellen Abdeckung aus Alufolie das Wageninnere vor UV- Einstrahlung schützen. Das grün getönte Glas von Autoscheiben lässt etwa 70 Prozent der Wärme ins Fahrzeug, dunklere Verglasungen immer noch 30 bis 40 Prozent. Fenster und Schiebedach zu öffnen, ist unabdinglich.
Foto: Thomas Fuchs

Damit ihren Vierläufern im Auto nichts passiert, sollten Hundeführer ein paar Punkte beachten: Ein Hund überhitzt schneller als ein Mensch und kann aufgrund seiner vergleichsweise kleinen Körperoberfläche Hitze schlechter ausgleichen, zudem hat er nur wenige Schweißdrüsen. Der Hund kann deshalb kaum schwitzen. Stattdessen gibt er bei Hitze Wärme ab, indem er hechelt und durch die Verdunstung die Körpertemperatur herunterkühlt. Allerdings verliert der Hund beim Hecheln Flüssigkeit. Zieht der Körper die benötigte Flüssigkeit aus der Blutbahn ab, dickt das Blut ein, das Herz muss dadurch stärker pumpen. Um gut versorgt zu sein, braucht der Jagdkamerad Wasser und Sauerstoff. Im warmen Auto kann er aber nur heiße Luft einatmen. Heizt sich sein Körper auf über 42 °C auf, kollabiert der Kreislauf, und die inneren Organe versagen ihren Dienst.

Der Hund verliert in der Hitze viel Feuchtigkeit: So oft wie möglich sollte daher Wasser angeboten werden.
Foto: Thomas Fuchs

Hat ein Hund einen Hitzschlag, hechelt er hektisch, er kann Durchfall bekommen und sich übergeben. Es kann sein, dass er wankt, apathisch in Seitenlage liegt und Schaum vor dem Fang hat. Ein Vierläufer mit solchen Symptomen muss sofort abgekühlt werden! Dies funktioniert am besten, indem man ihn in einem Bach oder Teich badet. Geht das nicht, befeuchtet man das Fell mit Wasser oder nassen Umschlägen. Alternativ können Eiswürfel von der Tankstelle verwendet werden, die bei Bedarf in Einmal-Handschuhe aus dem Kfz-Verbandkasten gepackt werden. Zur Behandlung eines Schocks durch Hitze bekommt der Hund beim Tierarzt Sauerstoff, intravenös kühlende Flüssigkeiten und Kreislauf stabilisierende Mittel. Der Vierläufer wird überwacht, bis es ihm besser geht.

Die Luft-Zirkulation kann man mit einem Abstandhalter für die Kofferraumklappe verbessern. So kann der Vierläufer frische Luft atmen und – obwohl die Klappe ein Stück offen steht – niemand das Fahrzeug öffnen. Mit Schraubstock und Hammer ist der Haken durch wenige Handgriffe aus Rundstahl zurechtgebogen. Ähnliche Haken gibt es auch zu kaufen. Allerdings sind sie häufig instabil und recht kurz.
Foto: Thomas Fuchs
In einer geschlossenen Hundebox entsteht auch bei geöffneter Hecktür ein Sauna-Effekt. Besser ist eine Box aus Gitterstäben. Sind jetzt noch die teilbare Heckklappe, Seitenfenster und Schiebedach geöffnet, erreicht den Vierläufer auch genug Luft.
Foto: Thomas Fuchs
In einer geschlossenen Hundebox entsteht auch bei geöffneter Hecktür ein Sauna-Effekt. Besser ist eine Box aus Gitterstäben. Sind jetzt noch die teilbare Heckklappe, Seitenfenster und Schiebedach geöffnet, erreicht den Vierläufer auch genug Luft.
Foto: Thomas Fuchs
ANZEIGE

ANZEIGE
Aboangebot