Wer hat nicht schon einmal bei schlechtem Wetter auf einer Leiter durchnässt und durchgefroren die Lust am Jagen verloren? Jörg Rahn zeigt, wie Sie eine überdachte bauen.
Eine überdachte Leiter bietet Schutz vor Niederschlägen. Somit ist schlechtes Wetter kein Grund mehr, einen Ansitz abzubrechen. Damit das Konstrukt für den Transport nicht zu schwer wird, bietet sich Kiefernholz an. Eichen-, Lärchen- oder Douglasienbretter sind zwar deutlich halt-barer, aber auch schwerer. Zu Schutz gegen Umwelteinflüsse können Sie sie mit einem Holzschutzmittel streichen. Im offenen Feld sollte die Leiter abgestützt oder verpflockt werden, denn starker Wind kann sie zu Fall bringen.
Fotos: Jörg Rahn
Der Bau beginnt mit dem Zusammenfügen der Leiter. Legen Sie die beiden Leiterholme (A) parallel im Abstand von 98 Zentimetern (cm) auf eine ebene Fläche. Jeweils eine Hilfslatte verbindet die oberen und unteren Holmenden. Dadurch können sie sich nicht mehr verschieben. Nach dem Aufnageln der Sprossen (B) werden sie wieder entfernt. Der Sprossenabstand beträgt 28 cm (Oberkante zu Oberkante). Zwischen die elf Sprossen nageln Sie die Abstandshölzer (C). Sie geben den Sprossen einen zusätzlichen Halt.
Ist die Leiter fertiggestellt, legen Sie sie hochkant auf einen der Leiterholme. Ein Helfer hält sie in dieser Position fest. Jetzt werden die Scherenholme (D) zwischen der achten und neunten Leitersprosse hindurchgeschoben. Und zwar so weit, bis sie in gleicher Höhe mit den Enden der Leiterholme zu liegen kommen. Die Scherenholme drücken jeweils gegen die Oberkante der achten und die Unterkante der neunten Sprosse. In dieser Stellung werden sie an der Außenseite der Leiterholme durch die Bodenleisten (E) fixiert.
Die Bodenleisten (E) werden in 48 Zentimetern Höhe angebracht und verbinden die Außenseite der Leiterholme (A) mit der Innenseite der Scherenholme (D). Die Rückleiste (F) befestigen Sie aus Stabilitätsgründen an den Scherenholmen (D). Bevor die Leiter aufgestellt wird, nageln Sie zwei Diagonal-Streben (G, H), die an ihrem oberen und unteren Ende abgeschrägt wurden, auf die Leiter- und die Scherenholme. Die erste Diagonal-Strebe wird an der Unterkante des Scherenholmes befestigt. Sie liegt mit dem einen Ende auf der Bodenleiste (E) auf, mit dem anderen drückt sie gegen den Leiterholm. Die zweite Diagonalstrebe liegt ebenfalls auf der Bodenleiste und mit dem oberen Ende auf dem Scherenholm auf.
Die überstehenden Enden der zweiten Sprosse werden abgesägt, die hinteren Dachträger (I) senkrecht auf die Bodenleisten (E) aufgesetzt und an die Leiterholme (A) genagelt. Im oberen Leiterbereich schraubt man die hinten abgeschrägten Sitzbrettauflagen (J) waagerecht mit ihrer Stirnseite auf die zehnte Sprosse und auf die Innenseite vom hinteren Dachträger auf. Die Sitzbrettauflagen werden anschließend so gekappt, dass sie eine Dachlatten-breite über die hinteren Dachträger hinausragen.
Anschließend werden die vorderen Dachträger (K) an den Innenseiten der Scherenholme (D) befestigt. Die vorderen und die hinteren Dachträger (K, I) werden dann mit den Gewehrauflagen (L) verbunden. Die Gewehrauflagen liegen auf den abgeschrägten Holmen (D) auf und schließen mit den vorderen Dachträgern ab. Sie werden seitlich an den Leiterholmen (A) festgeschraubt. Danach wird die Sitzbrettauflage (J) von der Außenseite mit den Rücken lehnen-Dachlatten (M) verbunden. Sie werden mit ihren oberen Enden an die Innenseite der Gewehrauflagen geschraubt. Die Sitzbretter (N) schraubt man zwischen die hinteren Dachträger. Beide Bretter verbindet man mit Scharnieren. Das Brett, das an der Rückenlehne anliegt, schrauben Sie an den Hölzern fest. Die Sitzhälfte lässt sich dadurch beim Besteigen der Leiter umklappen und erleichtert so das Einsteigen.
Die Rückenlehne wird aus fünf Brettern (O) gefertigt. Das Dach besteht aus sechs Dachlatten (Q), zwei Kant-hölzern (P) und zwei Onduline-Wellplatten (Y). Zuerst schrauben Sie die Auflage-Kanthölzer von außen auf die vorderen und hinteren Dachträger (K, I). Auf diese verteilen Sie die restlichen sechs Dachlatten gleichmäßig und schrauben sie fest. Nageln Sie nun die zwei Onduline-Wellplatten auf die Dachlatten. Die vordere Gewehrauflage (R) besteht aus einem Brett, an dessen Unterseite außen jeweils ein Holzbrett (S) angeschraubt wird. Es ist Führungsschiene und Fall Sicherung.
Als Armauflage (U) dient ein Brett, das waagerecht direkt über der letzten Leitersprosse befestigt wird. Als Führungsschiene fungieren auch hier zwei Kanthölzer (T). Wer seinen Füßen etwas Gutes tun will, der schraubt ein Fußbrett (W) auf die achte Sprosse. Unterlagenklötze (X), direkt unter dem Brett an der Innenseite der Leiterholme angebracht, sichern das Ganze.