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Ampel lehnt Bejagung von Saatkrähen und Kormoranen ab

1980

Eine Senkung des Schutzstatus von Kormoranen und Saatkrähen hat am Mittwoch den Deutschen Bundestag beschäftigt.

CDU/CSU fordert dringende Maßnahmen gegen Überpopulation von Saatkrähen und Kormoranen: „Schutzstatus überdenken!“ (Symbolbild: TasfotoNL /AdobeStock)

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte die Anträge „Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen“ (Drucksache 20/10619) und „Bestandsregulierung der Saatkrähe ermöglichen – Belastung für Anwohner verringern – Landwirtschaftliche Aussaat sichern“ (Drucksache 20/7587) eingebracht, die gegen die Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP keine Mehrheit fanden.

„Völlig ungerührt von den massiven Schäden durch die Überpopulation bei Kormoranen und Saatkrähen hält die Ampel an deren Schutzstatus fest“, so die Unionsparteien nach der Abstimmung in einer Pressemitteilung.

„Die Saatkrähenpopulation ist in den letzten Jahren rapide angestiegen und wird derzeit auf über 200.000 Individuen deutschlandweit geschätzt. Tendenz steigend. Auf landwirtschaftlichen Flächen führt die zunehmende Anzahl von Saatkrähen zu erheblichen Fraßschäden. In Wohngebieten verursachen ihre Brutkolonien mit Tausenden von Brutpaaren so massive Lärmbelästigungen und Verkotungen, dass Bewohner ihre Fenster geschlossen halten und ganze Parks und Spielplätze gesperrt werden müssen“, erklärt Hans Jürgen Thies, jagdpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Auch der Kormoran habe sich in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt und erreiche derzeit eine geschätzte Population von etwa 120.000 Exemplaren bundesweit. Jeder Vogel fresse täglich bis zu 500 Gramm Fisch, was zu erheblichen Auswirkungen auf unsere Fischbestände führe. An den mit Millionen Euro errichteten Fischtreppen würden Kormorane quasi mit „umgebundenen Lätzchen“ auf die Wanderung der Fische zu ihren Laichplätzen warten und sich, ohne dass wirksam eingegriffen werden dürfte, bedienen.

Minister Thies weiter: „Diese unkontrolliert wachsenden Populationen zeigen deutlich: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Um die ökologische Balance wiederherzustellen und den Schutz bedrohter Arten sowie den Schutz der Bevölkerung und der Landwirtschaft zu gewährleisten, muss der Schutzstatus von Kormoran und Saatkrähe endlich auch in Deutschland herabgestuft werden. Nur so ist ein regional differenziertes, effektives Bestandsmanagement möglich!“

fh


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