Infiziert sich ein Hund mit der Aujeszkyschen Krankheit, muss er sterben. Mehrere Fälle in Deutschland haben die Jagdhundeführer aufgeschreckt und verunsichert. Viele Fragen drehen sich um diese Krankheit. Hier bekommen Sie die Antworten.
Steckbrief einer tödlichen Krankheit
Betroffen: hauptsächlich Schweineartige sowie fast alle Säugetierarten mit Ausnahme von Primaten und Einhufern. Besonders betroffen sind Fleisch-, Aas- und Allesfresser. Während der deutsche Hausschweinbestand seit 2003 als AK-frei gilt, ist die Krankheit unter den Schwarzkitteln latent vorhanden. Jeder Hund, der an Schwarzwild jagt, ist somit potentiell gefährdet.
Verlauf: tödlich für Hunde
Was müssen Jäger beachten?
- Direkte Kontakte von Hunden mit Schwarzwild auf das Notwendige beschränken.
- Keinen rohen Aufbruch oder rohes Wildbret von Sauen an Hunde verfüttern.
- Hunde vom Aufbrech- bzw. Streckenplatz fernhalten.
- Hunde von Schwarzwildspeichel, soweit möglich, fernhalten.
- Maximale Hygiene am Streckenplatz: Aufbrüche fachgerecht entsorgen, nicht liegenlassen. Anhänger, auf dem Sauen transportiert wurden, gründlich reinigen.
- Hunde sollten erlegte Stücke nicht beuteln.
- Wer sich über die potenzielle AK-Gefahr einer Region erkundigen will, kann dies über das Tierseucheninformationssystem des Friedrich-Löffler-Instituts: www.tsis.fli.bund.de
Wie verbreitet ist Aujeszky?
Wie viele Hunde sind bereits eingegangen?
Der Krankheitsverlauf beim Hund
Hauptsächlich stecken sich Hunde über die Maul- und Nasenschleimhaut sowie den Schweiß der Sauen an. Fressen rohen Wildbrets oder Aufbruchs ist ebenfalls eine Infektionsquelle. Bis zum Auftreten erster Symptome vergehen ein bis sechs Tage. Das Virus verbreitet sich über die Nervenzellen in das zentrale Nervensystem. Eine Nervenentzündung sowie eine Gehirnhautentzündung sind die häufigsten Folgen. Massiver Juckreiz setzt ein, der bis zur Selbstverstümmelung führen kann. Nach weiteren ein bis zwei Tagen sterben die Hunde entweder an einer Gehirnentzündung, einer Lähmung der Atemorgane oder anderer vitaler Zentren.
Wie lange ist das AK-Virus ansteckend?
Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann in Muskelfleisch und Knochenmark bei -18 °C bis zu 36 Tage und in gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tage infektiös sein. Eine Fleischreifung tötet das Virus nicht ab, selbst bei Fäulnis ist mit einer Infektiösität bis zum zwölften Tag zu rechnen. Bei niedrigen Temperaturen überlebt das Virus lange. Vor allem Nachsucheführer sollten deshalb vorsichtig sein. Denn auch Pirschzeichen, wie Lungen- oder Leberfetzen sowie Speichelreste an Malbäumen, sind unter Umständen Gefahrenquellen für den Hund.
Können sich Hunde bei anderen Wildarten anstecken?
Können sich Hausschweine bei Wildsauen anstecken?
Ja! Deshalb sollten Landwirte mit Schweinemast, die gleichzeitig Jäger sind, besondere Vorsichtsmaßnahmen walten lassen. Ebenso birgt die Freilandhaltung von Schweinen ein gewisses Risiko. Vor allem in Wald- oder Feldnähe.
Tipps zum gefahrlosen Füttern
- Fleisch vom Hausschwein:
Der deutsche Hausschweinbestand gilt als AK-frei. Dennoch sollte man seinen Hund nicht mit rohem Schweinefleisch füttern. Inzwischen ist die Herkunft von Fleischprodukten für den Endverbraucher nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar. Somit könnte das Schweinefleisch aus dem Supermarkt auch aus Ländern stammen, die nicht hundertprozentig AK-frei sind. - Wildbret vom Schwarzwild:
Sauenwildbret sollte prinzipiell gegart sein. Erst bei eine Temperatur von 60 °C wird das Virus abgetötet. - Dosenfutter mit „Sauhappen“:
Dank der strengen Regeln bei kommerziellem Hundefutter ist diese Variante unbedenklich.
Tödlicher Kontakt: Aujeszky