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Andreas Leppmann

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WILD UND HUND-Fangjagdexperte Stephan Wunderlich befragte Andreas Leppmann, Geschäftsführer des DJV und Experte für Fallenjagd zum Arbeitskreis Fallentechnik.

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Andreas Leppmann, Vorsitzender des Arbeitskreises Fallentechnik. Foto: DJV
 
Andreas Leppmann: Die Fallenjagd wird in mehreren Bundesländern seitens des ideologisch motivierten Naturschutzes zur Disposition gestellt – oft aus angeblichen Tierschutzgründen. Und das, obwohl im Natur- und Artenschutz erwiesenermaßen Fallen eingesetzt werden. In der BILD-Ausgabe vom 19. Juli 2012 fordert beispielsweise der NABU Nerzfallen, lehnt aber den Falleneinsatz in seiner Resolution „Neuorientierung der Jagd“ vehement ab.
 
Fallen spielen auch für den Bereich der professionellen Schädlingsbekämpfung und im Privatbereich eine wichtige Rolle. Nur: Über den Tierschutz redet bei der Mausefalle, die Frau Meyer in der Speisekammer nutzt, keiner. Wir sind der Auffassung, dass es keinen Zwei-Klassen-Tierschutz geben darf.
 
Die vorangegangenen Veranstaltungen dienten dem Informationsaustausch. Nun sollen die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen in einer breit aufgestellten und sachlich fundierten Empfehlung gipfeln, die dann wiederum auch in unsere Öffentlichkeitsarbeit einfließen wird. Wir hoffen, dass möglichst viele Verbände das in dem Arbeitskreis erarbeitete Grundsatzpapier unterzeichnen und mittragen werden.
 
WuH: Welche Fragestellungen ergaben sich in der Arbeitsgruppe Fallentechnik“, in der Sie gemeinsam mit Dr. Heinrich Spittler den Vorsitz haben?
Andreas Leppmann: Überaus intensiv und emotional wurde der Bereich „Totfang“ diskutiert. Wie ist mit diesem Thema in Zukunft umzugehen? Wie sieht die Praxis aus? Generell wurde klar, dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Fanginstrumente in Zukunft deutlich mehr an internationalen Standards ausrichten und prüfen lassen müssen, um sie weiterhin verwenden zu können. Stichworte „AIHTS-Standards* und Fallen-TÜV“.
 
WuH: Wie sieht das weitere Vorgehen aus, Herr Leppmann?
Andreas Leppmann: Wir haben als Verband die Anregungen von der Basis angenommen und sehen uns als Impulsgeber. Wir konnten echte Praktiker aus mehreren Bundesländern und allen relevanten Bereichen versammeln und die Frage „Wo seht Ihr die Zukunft der Fangjagd?“ intensiv diskutieren. Die nun folgende Aufgabe heißt: Positionen der Arbeitsgruppen zusammenführen und ein gemeinsames Grundsatzpapier inklusive Empfehlungen für den Falleneinsatz zu entwickeln.
Abschließend eine persönliche Anmerkung: Hier saßen – für Deutschland erstmalig – Verbandsvertreter, Wissenschaftler und Praktiker aus der Basis zu diesem speziellen Thema an einem Tisch. So kommen wir auch bei künftigen Aufgabenstellungen weiter. Das ist konstruktives Arbeiten in Richtung Zukunft.
 
*AIHTS: Agreement on International Humane Trapping Standards; Abkommen zu internationalen Standards für eine humane Fallenjagd.
 

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