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NABU überlässt Tiere ihrem Schicksal

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Wieder einmal gerät der Naturschutzbund (NABU) wegen seiner verantwortungslosen Tierhaltung in die Schlagzeilen. Nach dem Rinder-Skandal im Kreis Aurich (s. WuH 10/2008) überließ der Verband von ihm gehaltene Tiere während des jüngsten Hochwassers untätig ihrem Schicksal. In Sachsen-Anhalt kamen in Jerichow etliche der über 50 Pferde und Rinder in den Fluten ums Leben.

Dabei sei der zuständige NABU-Mitarbeiter Dr. Peter Neuhäuser rechtzeitig gewarnt worden, teilen Kreisverwaltung und Kommune mit. Doch nichts sei geschehen. Neuhäuser äußerte öffentlich, mit 24 Stunden Vorlauf nicht genug Zeit gehabt zu haben, die Tiere zu retten. Von offizieller Seite wird eine Aufforderung zur Evakuierung am 3. Juni bestätigt. Am 5. Juni brach der Deich bei Fischbeck. Drei Tage lang hörten die Verwaltungen nichts von Neuhäuser. Am 6. Juni meldete sich dann ein Anwalt: Man habe keine Notwendigkeit gesehen, die Tiere abtransportieren zu lassen und ein Überleben für sehr realistisch gehalten.
 
Der Stadt Jerichow war in diesem Jahr ein Bestand von 24 Pferden und 28 Rindern mit Kälbern als Bestand von Neuhäuser mitgeteilt worden. Davon wurden inzwischen 11 Pferde und 17 Rinder verendet aufgefunden.
 
Jerichows Bürgermeister Harald Bothe kann nicht verstehen, dass Neuhäuser angesichts des Hochwassers erneut keinen Handlungsbedarf sah. „2002, 2006 und vor allem 2011 hatten wir schon Problemhochwasser und er Handlungsbedarf. Doch immer passierte nichts“, sagt Bothe. 2011 war zwar Anzeige gegen Neuhäuser erstattet, jedoch die Ermittlungen eingestellt worden. Dieses Mal kommen die Anzeigen sowohl von privat wie auch vom Landkreis.
 
In den vergangenen Jahren kritisierten mehrfach Stadt und Landkreis sowie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz die Einzäunung aus Stacheldraht und ein Konzept für eine Evakuierung im Überschwemmungsfall vorzulegen.
red.

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