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Der Fuchs ist ein anpassungsfähiger Raubsäuger. Die Bestände haben sich seit den 1970er Jahren verdreifacht. (Foto: Shutterstock) |
Der Deutschen Jagdverband (DJV) hat gängige Fanggeräte erfolgreich wissenschaftlich testen lassen.
Im Fokus standen dabei
Fuchs und Steinmarder. Allein der Fuchs hat seit den 1970er Jahren seinen Besatz in Deutschland verdreifacht und hat wie der Steinmarder negativen Einfluss auf bedrohte Arten wie den Wiesenbrüter Kiebitz.
Nationale Zertifizierungsstelle gefordert
Die Bundesregierung müsse jetzt zügig eine nationale Zertifizierungsstelle für Fallen einrichten, betonte DJV-Präsidiumsmitglied Wolfgang Heins. Schließlich habe Europa und damit Deutschland das entsprechende AIHTS-Abkommen mit den USA, Kanada und der Russischen Föderation unterschrieben. Fangjagd ist äußerst wichtig für den Erhalt der
biologischen Vielfalt: Anpassungsfähige räuberische Arten wie Fuchs und Steinmarder sind dämmerungsaktiv, was eine Jagd mit dem Gewehr erschwert. Auf dem anstehenden
Landesjägertag in Neumünster (Schleswig-Holstein) präsentieren am 9. April 2016 Wissenschaftler zentrale Ergebnisse des bisher unveröffentlichten Testberichts. Diesen hat der DJV an das Bundeslandwirtschaftsministerium weitergeleitet, um die Einrichtung einer offiziellen Zertifizierungsstelle zu forcieren.
Test von Lebenfangfallen erfolgreich
Auf der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein haben Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover in zwei Fangsaisonen in den Jahren 2014 und 2015 in einem europaweit bedeutenden Schutzprojekt für Wiesenbrüter zwei Fallen für den Lebendfang untersucht: die
Betonrohrwippfalle (Rotfuchs) und die Strack’sche Holzkastenfalle (Steinmarder). Ergebnis: Beide Fallentypen erfüllen die erforderlichen
AIHTS-Kriterien und können zertifiziert werden. Das Gebiet eignete sich sehr gut für die Testreihe, da Rotfuchs und Steinmarder dort erfahrungsgemäß jeweils ein Drittel der gefangenen Raubsäuger ausmachen.
Totfanggeräte entsprechen internationalen Standards
Das international renommierte Fur Institute of Canada hat auf DJV-Initiative das Eiabzugseisen (38 Zentimeter Bügelweite) und den Kleinen Schwanenhals (46 Zentimeter Bügelweite) für den Fang von Baum-, Fichtenmarder und Zobel getestet. Beide Totfanggeräte erfüllen demnach die hohen Standards für eine humane Fangjagd. In einem vom DJV beauftragten Gutachten hat das
Thünen-Institut für Waldökologie in Eberswalde daraufhin bestätigt, dass die Übertragung der positiven Ergebnisse auf den Steinmarder zulässig ist. Die Prüfung einer Übertragbarkeit der Zertifizierung auf den Steinmarder war nötig, da diese Art eine wichtige Zielart in Deutschland ist, aber nicht im AIHTS-Katalog enthalten war.
Der DJV hat mit seiner Initiative und durch den Einsatz eigener Finanzmittel wichtige Impulse zum dauerhaften Erhalt der
Fangjagd in Deutschland gegeben. Diese ist und bleibt ein essenzielles Instrument für
Jagd und Artenschutz.
Weiterführende Links
PM DJV
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