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Wild und Hund hilft Hundeführern

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Mit meinem zweieinhalbjährigen Foxterrier-Rüden möchte ich die Zuchtzulassungsprüfung ablegen. Sobald er zum Vermessen und zur Zahnkontrolle auf den Richtertisch gestellt wird, spannt er die Muskeln an und knurrt. Zu Hause gelingt dieses Prozedere problemlos, mit Publikum wird es schwieriger. Ansonsten ist der Rüde lieb, umgänglich und lebt im Haus. Was kann ich tun? Von Theodor Heßling.

Das von Ihnen beschriebene Problem lässt sich mit einigen kleinen Trainingsmaßnahmen beheben. Für die meisten Hunde ist es ein hoher Stressfaktor, in den Trubel einer Zuchtschau zu geraten. Dort treffen sie auf viele fremde Vierläufer und Menschen mit erhöhter Aufregung. In der Regel ist ein Jagdhund nicht so oft auf diesen Veranstaltungen. Abgesehen von Ausstellungshunden, die regelmäßig auf Schauen präsentiert werden. Diese sehen solche Reizsituationen gelassen, da das Vorstellen meist bewusst vom Junghundealter an geübt und praktiziert wird.
Dass sich Ihr Foxterrier auf dem Tisch steif macht und bei der Gebisskontrolle knurrt, zeigt seine Unsicherheit. Es ist schon richtig, die Situation mit dem Hund zuerst in gewohnter Umgebung zu üben. Sie sollten dabei aber einige Dinge berücksichtigen.
Besorgen Sie sich einen kleinen Tisch, auf den Sie den Vierläufer in Ausbildungsposition stellen. Dabei wird er von Ihnen beruhigt und locker festgehalten. Üben Sie das nur in ganz kurzen Zeitintervallen. Wenn der Hund ruhig stehen bleibt, belohnen Sie ihn mit sanftem Zureden oder einem besonderen Leckerchen und nehmen ihn wieder vom Tisch. Machen Sie das täglich ein bis zweimal. Funktioniert dies, ohne dass sich der Foxterrier verspannt, beginnen Sie in gleicher Weise mit der Gebisskontrolle. Aber: sehr vorsichtig und auch nur ganz kurz. Sie müssen dabei nicht die korrekte Zahnkontrolle vornehmen. Es reicht, wenn Sie die Hand an den Fang legen und vielleicht etwas die Lefzen heben. Das üben Sie ebenfalls zwei- bis dreimal täglich. Wichtig ist dabei immer die kurze, sehr positive Konditionierung. Wenn der Hund seinen Unmut ausdrückt, reagieren Sie verbal mit einem lauten „Pfui“ oder „Nein“. Ist er uhig, loben Sie ihn. Mit dieser Vorgehensweise wird Ihnen die Gebisskontrolle in kurzer Zeit reibungslos gelingen, aber nicht bei fremden Personen!
Es wäre jedoch der falsche Aufbau, direkt zu Beginn der Übung bereits Fremde einzubauen, bevor sich der Hundeführer nicht absolut sicher ist, dass es bei ihm selbst einwandfrei glückt. Zeigt sich der Hund bei den Übungen positiv, können zunächst Familienmitglieder, zu denen der Vierläufer ebenfalls Vertrauen hat, das Gebiss kontrollieren. Gelingt auch das, treffen Sie sich mit Jagdkollegen und lassen diese immer wieder in unterschiedlichem Umfeld die Zahnkontrolle durchführen. Achten Sie stets darauf, dass der Hund bei gutem Benehmen ausgiebig gelobt und nur bei Fehlverhalten mit einem scharf ausgesprochenen „Pfui“ oder „Nein“ sanktioniert wird. Beim Vierläufer muss eine gewisse Gewöhnung eintreten, sodass er es als normal empfindet, wenn ihm jemand in den Fang schaut.

 

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