In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer schrittweisen Erholung des Rotwildbestandes. Vor allem die erneute Ansiedlung des Rotwildes durch die staatliche Forstverwaltung und private Grundeigentümer sowie ein zunächst intensiver Schutz bewirkten einen spürbaren Aufschwung. Dieser Trend sollte sich bis in unsere Zeit fortsetzen. Eine 1998 mit großem Aufwand durchgeführte Erfassung des Wildbestandes zeigte, dass der Gesamtbestand Ermlands und Masurens zu dem Zeitpunkt etwa 12 500 Stück Rotwild umfasste. Mit dem starken Anstieg der Rotwilddichte in den zurückliegenden etwa 100 Jahren gingen die Wildbret- und Geweihgewichte auch in der Johannisburger Heide spürbar zurück. Die durchschnittlichen Geweihgewichte in der Reifeklasse sanken von 10 auf 4 bis 7 Kilogramm. Um diese Tendenz aufzuhalten beziehungsweise umzukehren, wurden 1997 zahlreiche Jagdbezirke mit ähnlichen Lebensraumbedingungen zu Hegegebieten zusammengefasst, die für eine einheitliche Bewirtschaftung des Wildbestandes Sorge tragen sollten. Eines dieser Hegegebiete, die Puszcza Piska 3/1 (Johannisburger Heide) umfasst die Oberförstereien Strzalowo und Spychowo.
Die Maximalgewichte in den einzelnen Kategorien stiegen bereits wieder auf 8,5, 9 und 10,5 Kilogramm. Die Rechnung der verantwortlichen Forstbeamten in Strzalowo geht also offenbar auf. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Abgleich der Geweihstufen über die Altersklassen hinweg. Während ein gerader Zwölfer im Alter von vier bis fünf Jahren durchschnittlich „nur“ 3,3 Kilogramm Geweihgewicht erreicht, steigert sich dieser Wert auf 4,2 kg bei den sechs- bis siebenjährigen Zwölfern über 5,3 bei den acht- bis neunjährigen bishin zu 6,1 Kilogramm in der Reifeklasse. Und während die Waage bei den sechs- bis siebenjährigen 16-Endern bereits bei durchschnittlich 4,7 Kilogramm stillsteht, geht der Zeiger bei den 16-Endern der Reifeklasse im Mittel bis 7,8 Kilogramm hinauf. Durch die mit ungeheurer Akribie und Ausdauer zusammengetragenen Beobachtungen weiß man heute in Strzalowo auch recht genau über die Struktur des lebenden Hirschbestandes Bescheid. So tragen 35 Prozent aller Hirsche – unabhängig vom Alter – ein gerades Zwölfer- oder ein endenreicheres Geweih. Von im Mittel etwa 180 Hirschen der beiden oberen Altersklassen werden nur etwa 30 Prozent Platzhirsche, davon 33 Prozent in der Reifeklasse und 67 Prozent in der Altersklasse II. Von den Platzhirschen wiederum tragen 83 Prozent mindestens ein gerades Zwölfer- oder ein endenreicheres Geweih.
Während der Brunft wird grundsätzlich kein Kahlwild geschossen. Darüber hinaus werden Tiere und Kälber nur im Rahmen von Bewegungsjagden im Herbst und Winter erlegt. Diese Jagden werden jeweils im Abstand von zwei Monaten auf insgesamt etwa 40 Prozent der Gesamtfläche veranstaltet. Pro Tag werden dann nicht mehr als drei Treiben durchgeführt, wobei die Treiben selbst etwa 500 Hektar umfassen und nicht länger als zwei Stunden dauern. An jeder Jagd nehmen durchschnittlich 55 Jäger (auf Ansitzböcken) und etwa ebenso viele Treiber teil.