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Krach oder Sinfonie?

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Muss man beim Blatten tatsächlich eine wahre Arie mit verschiedenen sich steigernden Strophen und definierten Pausen aufbauen? Kommt der Jäger nicht schneller zum Erfolg, wenn er mit dem Blatter gleich richtig loslegt?

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Ein kurzes Überfallen des Grabens am Waldrand, und der Bock steht zwischen den grünen Halmen. In lang gezogenen Sätzen nähert er sich und verhofft. Seinen Träger streckt er leicht nach vorne. Er scheint sich Wind zu holen und äugt immer in dieselbe Richtung, das Haupt ist permanent aufgeregt in Bewegung. Dann zieht er in kurzen Schritten schnurstracks weiter. Nach 20 Metern verhofft das Stück abermals, steht breit.
Ein dumpfer Knall, und der etwa dreijährige Gabler verschwindet im kniehohen Weidegras. Der erste Blattjagderfolg eines Jungjägers. Akribisch genau hatte er sich an die Anweisungen aus der kleinen Fibel mit den etwas vergilbten Seiten gehalten. Die erste Strophe mit Fiep- und Piju-Lauten verhalten geblattet, pausiert und die zweite, die dritte Strophe folgen lassen, genau so, wie es Georg Graf zu Münster in seinem Buch „Die Geheimnisse der Blattkunst“ beschreibt. Dann stand der Bock vor dem Jäger. Nun liegt der Gabler verendet kaum fünfzig Meter von ihm entfernt.
Doch etwas ketzerisch gefragt: Muss man beim Blatten tatsächlich eine wahre Arie mit verschiedenen sich steigernden Strophen und definierten Pausen aufbauen? Kommt der Jäger nicht schneller zum Erfolg, wenn er mit dem Blatter gleich richtig loslegt, den Bock von Anfang an schon aufs Äußerste reizt und eifersüchtig macht – etwa mit einem lauten, aggressiven Sprengfiep?
Was Experten zu dieser Frage sagen, erfahren Sie in der WILD UND HUND 15/2013.
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