Ein frei lebender Waldkauz kann fast 20 Jahre alt werden.
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„Huu huuu, huu huuu“ – wenn ihr das nachts hört, ist es meist ein Waldkauz, der sein Revier markiert oder im späten Winter balzt.
Mit ihren nach vorn gerichteten Augen kann die nachtaktive Eule sowohl am Tag als auch in der Nacht ausgezeichnet räumlich sehen. Bei völliger Dunkelheit jagt der Waldkauz aber nur nach Gehör. Geräusche werden über den Gesichtsschleier zu den großen Ohren geleitet, die unter dem Gefieder versteckt sind. Da die Ohren auf unterschiedlicher Höhe am Kopf sitzen, kann er seine Beute ganz genau orten.
Sein lautloser Flug macht den Waldkauz zu einem erfolgreichen Jäger. Mit den scharfen Krallen an den Fängen schlägt (tötet) er seine Beute, die er mit dem kräftigen Schnabel grob zerlegt und frisst. Kleine Beute verschlingt er gleich ganz.
Fellreste und Knochen der Beute speiht er mit dem Gewölle aus.
Foto: Dieter Hopf
Die Nahrung besteht zum Großteil aus Mäusen.
Foto: Reiner Bernhardt
Käutze nutzen auch Nistkästen zum Brüten.
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Zum Ende des Winters beginnt bei den Höhlenbrütern die Balz. Das Männchen ruft mit dem Nestlockruf das Weibchen zu geeigneten Brutplätzen, wie Baumhöhlen, Mauernischen, Speicher und Nistkästen. Außerdem zeigt er seiner Auserwählten bei der Balzfütterung, wie gut er jagen kann. Gefällt ihr das, paaren sie sich. Die Paare bleiben meist lebenslang zusammen. Das Weibchen legt im Abstand von etwa zwei Tagen jeweils ein Ei. Es kümmert sich allein um das Brutgeschäft. Das Männchen ist aber in der Nähe und bringt seiner Partnerin Futter. Die Jungen kommen blind zur Welt. Ihre Augen öffnen sich nach etwa einer Woche. Im Alter von circa einem Monat verlassen die noch flugunfähigen Jungkäuze zum ersten Mal ihre Bruthöhle.
Steckbrief
• Körpergröße: etwa 40 bis 42 Zentimeter
• Gewicht: circa 400 bis 600 Gramm
• Flügelspannweite: etwa ein Meter
• Nahrung: Nagetiere, Vögel, Insekten, Frösche, Würmer
• Paarungszeit: Februar/März
• Gelege: zwei bis sechs Eier
• Brutdauer: etwa 28 Tage
• Geburtsgewicht: circa 30 Gramm
• Lebensraum: Laubmischwälder mit Baumhöhlen, Friedhöfe, Parks
• Merkmale: gedrungener Körper; recht großer, runder Kopf; schwarze Knopfaugen; heller Gesichtsschleier; rotbraunes bis graubraunes Gefieder, das Baumrinde gleicht, quergebänderte Flügelunterseiten; gelber Hakenschnabel
• Lebensweise: Einzelgänger, zur Brutzeit als Paar
• Gefährdung: größere Eulen, fehlende Brutplätze
Die kleinen Federpakete sehen knuffig aus. Diese Ästlinge sind fast durchgefiedert.
Foto: wikipedia/ Artur Mikołajewski
Schon gewusst?
Einen Menschen, den man wie einen Kauz tagsüber kaum sieht, von dem man nicht viel weiß und der sich vielleicht seltsam benimmt, wenn man ihn denn mal zu Gesicht bekommt, nennt man auch Kauz. Er ist so geheimnisvoll wie diese kleinen Eulen.