Aus dem WILD UND HUND-Testrevier
Ein guter Feldhasenbesatz im Frühjahr ließ uns auf eine kleine, winterliche Treibjagd hoffen. Nach den Zählungen im Herbst wollten wir eine Entscheidung fällen. FABIAN NEUBERT berichtet.
Ursachenforschung: Wo sind die Hasen? Der Lebensraum hat sich nicht verschlechtert. Landwirt Eckbert Drese ließ erstmalig sogar einige Stoppelbrachen bis Ende Oktober unbearbeitet. Das Wetter im März und April war jedoch vergleichsweise schlecht. Erfahrungsgemäß überlebt vom ersten Satz Junghasen aber ohnehin nur ein Bruchteil. Zu bedenken ist auch, dass die Methodik der Scheinwerfertaxation in den Mittelgebirgen nur bedingt funktioniert. Das kupierte Gelände, die Hecken am Wegesrand und der Schlagschatten einzelner Obstbäume auf den Feldern sorgen dafür, dass nicht alle Langohren erfasst werden. Für ein solch niederschmetterndes Zählergebnis können diese Ungenauigkeiten jedoch nicht verantwortlich sein. Ein weiterer Faktor könnte auch die Prädation sein. Im vergangenen Jagdjahr erbeuteten wir 30 Füchse, fünf Dachse und über 100 Rabenvögel. Dadurch war der Prädationsdruck speziell auf die Junghasen und Dreiläufer vergleichsweise gering und der Stammbesatz der Hasen im Frühjahr entsprechend hoch. In diesem Jagdjahr hingegen verzeichneten wir bis Redaktionsschluss drei Füchse und 23 Krähen im Streckenbuch.